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„Wa(h)re Liebe“, Donnerstag, 23.10 Uhr, Vox

Nichts ist gemütlicher, alssich in ein noch warmes Bett zu legen. Kaum hat sich Matthias Frings aus den Vox-Federn erhoben, macht es sich Spiegel-TV auch schon auf dem Sendeplatz bequem. „Wa(h)re Liebe“ ist das wohl am penetrantesten angetrailerte Magazin der Saison. Unermüdlich machte man uns klar, daß, wenn „Liebe Sünde“ zu Pro7 geht, „Wa(h)re Liebe“ auf Vox kommt. Mehr allerdings erfuhr man nicht. Wer würde künftig auf der Vox-Frequenz fringsen? Was würde sich das neue Format vornehmen? Strenggehütete Geheimnisse.

Vielleicht wußte man auch in Hamburg bis vorgestern nicht, wie man sich des unverhofften Erbes annehmen wollte. Der Auftakt mit Lilo Wanders als Matthias Frings jedenfalls machte nicht den Eindruck eines durchdachten Konzepts: Dem Thema „Vorgespielter Orgasmus“ näherte sich „Wa(h)re Liebe“ mit lieblos zusammengehauenen Kauffilmchen aus dem Ausland. Englische Frauen erzählten auf englisch von ihrem englisch simulierten Orgasmus. Im Hamburger Studio plauderten Pornogröße Dolly Buster und Sexspezialist Werner Habermehl über G-Punkt und Schwanzgrößen. Lilo Wanders unterbrach sie ein ums andere Mal „für einen weiteren kleinen Film“, dessen Inhalt sich die Dame offenbar so schlecht merken konnte, daß es für eine präzisere Anmoderation nicht mehr reichte.

Daß man Matthias Frings, dessen unbestrittene Qualität darin besteht, über Piercing im Genitalbereich derart schamfrei zu sprechen, als handele es sich um ein leckeres Kochrezept, durch die Ulknudel Wanders ersetzte, zeigt vor allem, wie wenig Spiegel-TV das Bett zu schätzen weiß, in das man sich da legen durfte. klab

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