■ Standbild: Amigo Golf
„Tödliches Geschäft“,
Sa., 20.15 Uhr, Sat.1
Wir haben es ja schon immer geahnt. Auf bayerischen Banken werden mit Unterstützung der Landesregierung Drogengelder südamerikanischer „Amigos“ gewaschen. Das funktioniert ganz einfach. Man braucht nur das richtige „Paßwort“, und schon flutschen die Millionen von einem Konto zum anderen. Der kleine Angestellte Klein ist in diesen Deal verwickelt. Tilo Prückner gibt zum x-ten Mal den nervös am Hemdkragen nestelnden Buchhalter, der dort zu chargieren anfängt, wo Buch und Regie die Phantasie ausgehen. Hans-Peter Hallwachs mimt den kriminellen Oberbanker. Das erkennt man schon an seiner fiesen Knödelstimme, und zur Sicherheit hat man ihm auch noch ein paar Golfbälle in die Hand gedrückt.
Diesem Schurken ist der zum Staatsanwalt beförderte Ex-Fahnder Klaus Wennemann auf der Spur. Mit einem unsäglich tumben Kommissar an seiner Seite stapft Wennemann durch ein stumpf fotografiertes München, in dem „ein Killer frei herumläuft“. Das kann nur die blonde Blinde sein, die Wennemann so fürsorglich bei sich zu Hause aufgenommen hat. Doch zum Glück kann man Blondinen – selbst wenn es sich um hochbezahlte Profikiller „aus Südamerika“ handelt – eine Schippe Sand in die Augen streuen, und schon werden sie mit der Bahre abtransportiert. Zwischendurch greift ein Polizist an eine Türklinke, die britzelnd unter Strom gesetzt ist. Mit dem Effekt, daß man die ganze Zeit darauf wartet, daß wieder jemand umfällt, sobald eine Tür geöffnet wird. Doch auf derartige Kabaretteinlagen müssen wir wohl bis zum kommenden Samstag warten. Dann bringt Sat.1 wieder einen „Mordsfilm“: „Saskia – Schwanger zum Sex gezwungen“. Manfred Riepe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen