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■ StandbildVier Werbepausen!

Die Straßen von Berlin“, Mo., 20.15 Uhr, Pro 7

Daß man uns die zweite „Straßen von Berlin“-Staffel per Hauptstadt-der-Gewalt- Litanei schmackhaft machen wollte – vergessen wir's. Und daß es auch der hier nicht gelang, für den hirnlos durch die Straßen von Berlin wütenden rechtsradikalen Terrorhaufen Schauspieler zu finden, die nicht wie scheißliberale Ich-spiele-jetzt-einen-bösen-Neonazi-Darsteller aussehen? Wen kümmert's...

„Am Dienstag, den 29.04. 1997“, so stand es einmal in einer Pro 7-Pressemitteilung, „wird ab 20.30 Uhr auf dem Flughafen Werneuchen der Showdown gedreht: Ein Bus rast in einen Tanklastwagen, woraufhin dieser explodiert.“ (Stunde um Stunde wartete der Autor dieser Zeilen damals in der Barnimer Moränenlandschaft in Regen und Reglosigkeit, bis um 3.57 Uhr tatsächlich ein Bus in einen Tanklaster gerast war, woraufhin dieser explodierte.

Am Montag nun konnte der gemeine Fernsehzuschauer es sehen. Doch der mußte nur läppische zweieinviertel Stunden warten: Bis zur ersten Werbepause sprengten Rechtsradikale das Berliner ICC in die Luft, töteten dabei einen danielgoldhagenartigen Juden, sprengten einen Baukran am Reichstag in die Luft und töteten dabei ein Kind. Bis zur zweiten Werbepause dann sprengten Rechtsradikale beinahe das Berliner Ensemble in die Luft und töteten eine Polizeiinformantin. Bis zur dritten Werbepause sprengten Rechtsradikale eine jüdische Schule in die Luft, töteten den Hausmeister und nahmen Supermarktkunden am Bahnhof Zoo als Geiseln. Nach der vierten Werbepause wurden endlich die Rechtsradikalen von der Polizei in die Luft gesprengt, indem ein Bus in einen Tanklaster raste, woraufhin dieser explodierte. Christoph Schultheis

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