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■ StandbildKomisches Déjà-vu

„Darüber lacht die Welt“, Mo., 21.15 Uhr, Sat.1

Sie hatten es im eigenen Sender beworben, als sei es die Mega-Produktion des kommenden Frühjahrs. Er hatte bei Harald Schmidt gesessen und Ausschnitte in „Blitz“ gezeigt, und noch hier und da sowieso. Also hatte man als Sat.1-Zuschauer eigentlich schon alles gesehen, als die neue Show von Hape Kerkeling überhaupt auf Sendung ging. Und was heißt schon „neu“? Die Gagshow mit den lustigen Einspielfilmchen aus aller Welt moderierte in der letzten Saison noch Fritz Egner.

Trotzdem war es großartig. Denn das ewige Stehaufmännchen Hape, das Comebacks sammelt wie andere Goldene Kameras, machte aus der einfallslosen Produktion einfach seinen eigenen großen Bahnhof. Wie in seligen Beatrix-Zeiten setzte er auf Camouflage, schlüpfte zwischen den Moderationen tolldreist in die Leben diverser anderer Leute und spielte sich kurzerhand selbst an die Wand. Höhepunkt des Abends (auch das hatte Sat.1 längst preisgegeben!) war allerdings Nina Ruge. Als dankbare Zielscheibe für seine gut getimten Running Gags stellte Kerkeling der versteinerten Promi-Talkerin bei der Verleihung der Goldenen Kamera nach. Wann man denn endlich das gemeinsame Interview mit Steven Spielberg drehen würde? Ihr entnervtes „Hau ab!“, als er sie zum x-ten Mal heimsuchte, hätte ich gerne als PC-Bildschirmschoner.

Natürlich wäre weniger australisches Konservenmaterial noch besser gewesen. Aber am Ende wäre es dann wieder zum altbekannten HaPe-Phänomen gekommen: Zuviel gewollt, nichts erreicht. Mit „Gisbert“, der nächste Woche startenden WDR-Comedy-Reihe soll Kerkeling schon wieder nicht so recht zufrieden sein ... Klaudia Brunst

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