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Staatsanwalt mit Brieföffner bedroht

Berlin. Mit rabiaten Mitteln verlangte ein 23jähriger Steuerassistent im April Einsicht in die Strafakten seines Bruders. Hierzu bedrohte er den zuständigen Staatsanwalt mit einem Brieföffner. Der Vorgang hatte gestern vor dem Berliner Landgericht ein Nachspiel. Die Strafkammer sprach den Mann wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus an. Der Angeklagte hatte den Staatsanwalt im Dienstzimmer wegen einer Aussage aufgesucht. Er drückte ihm einen Brieföffner in die Achsel und wollte ihn zwingen, die Akten seines wegen versuchten Totschlags angeklagten Bruders zu offenbaren. Der Steuerassistent sagte aus, er könne sich sein Verhalten nicht erklären. Er habe Stimmen gehört und geglaubt, er werde gefilmt, er sei Hauptdarsteller in einem Film. Schon früher habe er Stimmen vernommen und sei 1987 wegen einer Angstpsychose mehrere Monate in einer Nervenklinik behandelt worden.

LOCH IM KOPF

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