Staatlicher Vandalismus : Zurück in die Steinzeit
Zugegeben: Die Lage mag aus polizeilicher Führungssicht nach der generalstabsmäßigen Überraschungsaktion der Bauwagenszene unklar und deshalb sicher schwierig gewesen sein. Da standen plötzlich 100 Wohnwagen aus der ganzen Republik quer auf der Hafenstraße, die man nicht so einfach mit Wasserwerfern wegspritzen kann und bei denen auch die schweren Panzer recht nichts Gescheites ausrichten können.
Kommentarvon KAI VON APPEN
Es wäre also eine Herausfordung an diejenigen gewesen, die heute die Sicherheit und Ordnung in der Stadt garantieren sollen – die Polizeieinsatzleiter. Sie hätten sich etwas Gescheites einfallen lassen müssen. Gab es doch vor 15 Jahren auch Polizeiführer oder Versammlungsleiter, die per Handschlag schwierige Situationen in geordnete Bahnen lenken konnten.
Doch was sich am Samstag abspielte, lässt Schauerliches für künftige polizeiliche Einsätze erwarten. Macht und Material war allein die Devise. Während beim Hamburger Kessel in den Achtzigern es nur eine einzige Einheit war, die mit Vandalismus politische Vorgaben umzusetzen versuchte, nahm diesmal die Polizeiführung billigend in Kauf, dass sich gleich mehrere hundert PolizistInnen vermutlich strafbar gemacht haben.
Wenn man in Polizeikreisen mittlerweile die Meinung äußert, die Polizei bewege sich in die achtziger Jahre zurück, dann wird man von hochqualifizierten Polizeiprofis zu Recht gewiesen: „Die Polizei befindet sich unter Nagel auf den Weg zurück in die Steinzeit.“