: Springers Neue
■ DDR–Gänsefüßchen bei Springer vor dem Ende?
Berlin (taz) - Eine „Kriegserklärung“ auf dem Pressemarkt wird sie mit Sicherheit zunächst einmal sein. Quick, Bunte und Stern, die seit Jahren allesamt mit sinkenden Auflagen herumlaborieren, müssen seit heute früh um 6 Uhr mit einem Konkurrenten rechnen, der die Aufteilung des Illustriertenmarkts in der Bundesrepublik nachhaltig verändern dürfte. JA heißt die Neue, die mit einer Startauflage von drei Millionen Exemplaren, einem Umfang von 96 Seiten und einem Probier–Verkaufspreis von 50 Pfennig zum „Anfixen“ (später 2 DM) im Springer Verlag herauskommt. Viele Ex–Stern– Journalisten wurden für das neue Blatt engagiert: Chefredakteur ist der über die Hitler– Tagebücher gestürzte Peter Koch (48), „Textchef“ und sein Stellverteter ist der einstige Stern–Kulturjournalist Uwe Zimmer. Neben Kampf um Marktanteile, soll mit JA offensichtlich auch das Image des Verlags verändert werden. So wird diese Zeitung die erste Springerzeitung sein, in der die DDR nicht mehr in Anführungszeichen gesetzt wird. „Mutig, kritisch, engagiert“ steht im Zeitungskopf der Illustrierten JA, die Positives berichten will, ohne eine heile Welt vorzugaukeln. Die Texte sollen dicht geschrieben, vor allem kurz sein: „Wir kommen damit dem Leseverhalten im TV–Zeitalter entgegen.“ mtm
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