Sprachtests sind Notlösung

Betr.: „Den Wortschatz heben“ taz bremen vom 11.2.03 Es ist zu begrüßen, dass endlich etwas getan wird, Sprachförderung im Elementarbereich auszubauen. Schon lange wurde über dieses Thema diskutiert. Viele MitarbeiterInnen, die jeden Tag mit diesem Problem konfrontiert werden, sind sich doch einig, dass Sprachförderung nicht erst mit der Einschulung beginnen kann.

Doch auch dieser Weg, der zurzeit mit den Sprachtests eingeschritten wird, scheint mir wieder einmal eine Notlösung zu sein. Es helfen doch keine Crashkurse, um die Sprachdefizite auszugleichen. Wer im pädagogischen Bereich arbeitet, der weiß doch inzwischen, dass eine optimale Sprachförderung, im Übrigen auch für viele deutsche Kinder, spätestens ab dem Kindergartenalter stattfinden muss und zwar eingebettet im Alltag. Dies haben andere Länder wie Schweden, die Niederlande und England bewiesen und guten Erfolg damit gehabt.

Vielleicht sollte einmal überlegt werden, ob nicht das Geld, was jetzt für die Feststellung des Sprachstandes eines Kindes ausgegeben wird, im Alltag im Elementarbereich besser investiert ist. Als Beispiel wäre eine zweite Betreuungskraft pro Gruppe zu nennen. Als weiteres Beispiel wären Sprachkurse für Mütter und Kinder zu nennen, die im Kindergarten angeboten werden. Aber vielleicht hat das Frau Senatorin Röpke als nächsten Schritt ja auch angedacht. Erst dann könnten wir zufriedener sein.

Christa Komar (Integrationspädagogin in einem Kindergarten)