Sportplatz: Euphorie auf niedrigem Niveau
Fußball In der Tabelle macht Union Berlin durch das 1:1 in Bochum kaum Boden gut. Aber das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage bringt Mut für den Schlussspurt in diesem Jahr
Mehr Nähe zu den Fans geht nicht. Die Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union Berlin wurden am Samstag von ihren Anhängern bei der Eröffnung des neuen Fanshops in der Nähe des S-Bahnhofs Berlin-Köpenick in Beschlag genommen. Eine Stunde lang standen die Profis den Anhängern im überfüllten Laden für Autogramme, Gespräche und Fotos zur Verfügung.
Die Stimmung vor dem nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen Arminia Bielefeld war ausgelassen. Das 1:1 am Freitagabend beim VfL Bochum sorgte ohnehin kaum für Kritik. „Es gibt mehr Positives als Negatives. Nicht gut waren die ersten 30 Minuten. Wir haben es in der defensiven Zweikampfführung schlecht gemacht und bei eigenem Ballbesitz überhaupt keine Sicherheit reinbekommen“, sagte Trainer Sascha Lewandowski. „Danach war es besser und in Phasen der zweiten Halbzeit sogar gut. Danach hat mir die Bereitschaft der Spieler gefallen, bis zum Ende wirklich alles zu geben.“
In die Partie gegen Bielefeld gehen die Köpenicker nun mit dem Selbstvertrauen einer Mini-Serie von drei Begegnungen ohne Niederlage. Vor dem Auftritt in Bochum hatte es ein 3:3 gegen den 1. FC Nürnberg und einen 2:0-Erfolg beim 1. FC Heidenheim gegeben. Nun soll gegen die Arminia der zweite Heimsieg der Saison her. „Nach der Niederlage gegen Paderborn haben wir einen Cut gemacht und Maßnahmen getroffen. Seitdem haben wir drei Spiele hingelegt, in denen wir stabiler und kämpferisch stärker waren“, sagte Lewandowski. „Die Gegentore beim 3:3 gegen Nürnberg waren ein Rückschritt, aber wir sind auf einem vernünftigen Weg. Aber es sind ganz kleine Schritte.“
Der in Bochum hätte sogar größer ausfallen können, obwohl es nach der frühen Führung der Gastgeber durch Peniel Mlapa für die Hauptstädter nicht gut aussah. Doch mit dem 1:1-Ausgleich durch Damir Kreilach, der nach Vorarbeit von Steven Skrzybski sein sechstes Saisontor erzielte, wendete sich das Blatt zugunsten der Unioner. „Wir haben nach dem 0:1 eine Reaktion gezeigt. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen“, sagte Kreilach, der torgefährlichste Mittelfeldspieler die Liga. (dpa)
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