: Spitzmäuse mit Borna-Viren
Nach dem Bekanntwerden mehrerer Fälle der Borna-Krankheit richtet das bayerische Gesundheitsministerium eine zentrale Stelle zur Erforschung der Viren ein. Das Projekt soll voraussichtlich im Sommer 2020 starten. Einer Studie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und der Universität Regensburg zufolge sind seit 1995 mindestens 14 Menschen an einer Gehirnentzündung gestorben, die durch eine Infektion mit sogenannten Borna-Viren (BoDV-1) ausgelöst worden war. Dass diese auch Menschen infizieren können, ist erst seit einigen Jahren bekannt. Bei der aktuellen Analyse wurden Proben aus Bayern berücksichtigt, das Virus kommt aber auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Teilen benachbarter Bundesländer sowie in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein vor. Die Dunkelziffer sei bei dieser Krankheit sicher hoch, sagte Dennis Tappe vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Die Viren werden nach bisherigen Erkenntnissen von der Feldspitzmaus übertragen. Auf welchen Wegen sich Menschen mit dem Virus infizieren, ist noch unklar. Viele der in der Studie berücksichtigten Patienten hatten engen Kontakt zu Katzen – die möglicherweise eine Spitzmaus gefangen und mit nach Hause gebracht haben könnten. (dpa)
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