Spitzenergebnis bei der Deutschen Bank: Josef Ackermann füllt den Geldspeicher

Der Handel mit Aktien, Rohstoffen und Währungen in den USA bringt milliardenschweres Quartalsergebnis. Nun könnten allerdings Klagen in den USA Probleme machen.

Der Chef der Deutschen Bank hat Grund zur Freude. Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN taz | Finanzkrise war gestern. Jedenfalls bei der Deutschen Bank, deren Vorstandschef Josef Ackermann am Dienstag in einem offenen Brief an die Anteilseigner der Bank vom "zweitbesten Quartalsergebnis in der Geschichte der Bank" berichtete. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres habe sie einen Vorsteuergewinn in Höhe von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet - rund 1 Milliarde Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2009.

Dass die Deutsche Bank im ersten Vierteljahr 2010 ausgerechnet beim Investmentbanking mit 2,7 Milliarden Euro - das ist fast der gesamte Ertrag vor Steuern - das meiste Geld verdient hat, führt Ackermann vor allem auf das Engagement der Bank in den USA zurück.

Tatsächlich kam der Handel mit Anleihen und Aktien, mit Rohstoffen und auch Währungen in den Vereinigten Staaten auch dank der Staatsgelder aus Washington schon Ende 2009 wieder in Schwung. Und seit Jahresbeginn steigen auch an den Börsen in Europa die Kurse wieder.

Mit 30 Prozent wurde die avisierte Eigenkapitalrendite von 25 Prozent, wegen der SPD und Linke Ackermann schon vor zwei Jahren "Habgier" vorwarfen, jetzt sogar um 5 Prozent überschritten. Im Privatkundengeschäft lief es dagegen nicht so gut. Beim Gewinn vor Steuern auf diesem Geschäftsfeld wurde ein Minus von 17 Millionen Euro bilanziert. Und auch die Zahl der Kunden verringerte sich um etwa 80.000 auf jetzt 14,5 Millionen.

An weitere Ertragsrekorde bei den noch folgenden drei Quartalsrechnungen glaubt Ackermann nicht wirklich: Die "global aktive Bank" werde schließlich schon bald "mit vielfältigen regulatorischen und fiskalischen Maßnahmen" konfrontiert, deren Auswirkungen auf die Bilanz heute noch gar nicht absehbar seien. Dazu wirke sich die "Verunsicherung über die Verschuldungsprobleme einiger europäischer Länder" belastend aus.

Probleme könnte Ackermann zudem ausgerechnet in den USA bekommen. Mehrere Einzel- und sieben milliardenschwere Sammelklagen wurden in den Staaten bereits eingereicht wegen der Aktivitäten der Deutschen Bank bei der Emission "hypothekenbesicherter Wertpapiere" in der Finanzkrise. Die Deutsche Bank soll wie Goldman Sachs und andere US-Institute dubiose Produkte angeboten haben, mit denen Investoren auf den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes Wetten abschließen konnten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.