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Spirituelle Kraft

■ Live: Mari Boine in der Schauburg

Daß Musik, die spirituelle Kraft entfaltet, sich aus unterschiedlichen Quellen speisen kann, nicht unbedingt „authentisch“ im Sinne von traditionell sein muß, beweist die samische Sängerin Mari Boine seit einigen Jahren. In ihrem Gesang greift sie musikalisch und z.T. auch thematisch die schamanistischen Traditionen ihrer samischen Heimat im Norden Skandinaviens auf. Musikalisch umrahmt, angereichert und durchbrochen wird er mit Stilelementen und Instrumenten anderer, z.B. lateinamerikanischer Kulturen (charango, quena) und moderner Spielweisen (Rock, Folk, Jazz). So entsteht eine eindringliche, in Momenten magische Musik von ausgeprägter Schönheit. Da spielt es keine Rolle, daß wohl nur die wenigsten ZuhörerInnen den samischen Gesang Mari Boines verstehen können. Genausowenig wie der Einsatz elektrisch verfremdeter Instrumente (e-g, e-b, v) aufgesetzt oder populistisch wirkt, im Gegenteil, er fügt sich harmonisch in das Konzept ein. Neben dem Gesang Mari Boines, in dem sie auf die Technik des Joikens, einer schamanischen Gesangsform der Samen, zurückgreift, steht der rhythmische Puls im Zentrum der Stücke. Baßtrommel und Baß entfalten dabei einen rhythmischen Atem, der an indianisches Trommeln erinnert. Farina

Samstag und Sonntag um 23 Uhr in der Schauburg

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