■ Spionage: Prozeß geplatzt
Celle (AFP) – Der Spionage- Prozeß gegen den westdeutschen Journalisten Horst-Günter Wyremba vor dem Oberlandesgericht Celle ist gestern schon wenige Minuten nach Eröffnung der Verhandlung wieder ausgesetzt worden. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, hat sich der 53jährige Angeklagte vermutlich nach Dänemark abgesetzt. Er sei mit einer Dänin verheiratet. Wyremba, der von Oktober 1966 bis Februar 1988 für das DDR-Staatssicherheitsministerium spioniert haben soll, habe seine Flucht offenbar gut geplant. Den Mietvertrag seiner Wohnung habe er zum 1. August gekündigt. „Die Möbel waren schon verkauft“, sagte der Gerichtssprecher. Ein nach Kautionszahlung ausgesetzter Haftbefehl sei jetzt wieder in Kraft gesetzt worden. Der Journalist war am 10. Februar 1993 festgenommen, aber schon zwei Tage später wieder freigelassen worden.
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