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Archiv-Artikel

Spiekeroog stimmt mit Ja

Stichwahlen in niedersächsischen Städten und Landkreisen (2): Die Grünen unterstützen mal schwarz, mal rot

Hoffnung auf einen Bürgermeister von Grünen-Gnaden macht sich die CDU in Oldenburg. Hier treten der amtierende Oberbürgermeister Dietmar Schütz (SPD) und der parteilose CDU-Kandidat Gerd Schwandner an. Schwandner hatte zwar im ersten Wahlgang weit hinter Schütz gelegen. Am Sonntag haben die Grünen aber dazu aufgerufen, den Mann auf dem CDU-Ticket zu wählen. Immerhin hatte der grüne OB-Kandidat Hermann Neemann vor zwei Wochen 18,3 Prozent eingefahren. Ausschlaggebend für die Wahlempfehlung waren der ruppige Umgang von SPD-Schütz mit den Grünen in der Vergangenheit und der Konflikt um die Einkaufsmall in der City. Nur mit Schwandner, so die Grünen, gebe es die Chance, das Shopping-Zentrum zu verhindern.

In Göttingen hatte es für den Grünen OB-Kandidaten Stefan Wenzel am 10. September nicht für die Stichwahl gereicht. Allerdings sieht es nach einem Wahlaufruf seiner Partei für den Sozialdemokraten Wolfgang Meyer danach aus, als könnte die SPD das Rathaus von der CDU übernehmen: Der CDU-Bewerber Daniel Helberg hatte vor zwei Wochen knapp 26 Prozent der Stimmen bekommen, Meyer 41.

Auch in Osnabrück deutet sich ein Wechsel im Rathaus an: Bei der Wahl zum Stadtrat hatte es schon ein Patt zwischen CDU/FDP sowie SPD/Grünen gegeben. Beim Streit um die Nachfolge von OB Hans-Jürgen Fip (SPD) wird es für seinen designierten Nachfolger Boris Pistorius zumindest knapp. Der SPD-Mann hatte im ersten Wahlgang nur 34,4 Prozent bekommen, CDU-Kontrahent Wolfgang Griesert (CDU) 36,8. Inzwischen hat sich die Stadt-FDP für Griesert ausgesprochen.

Gelassen kann Hauke Jagau dem Sonntag entgegen sehen: Bei der ersten Wahl zum Präsidenten der Region Hannover erzielte der SPD-Kandidat 46,6 Prozent, fast zehn mehr als Max Matthiesen (CDU), die Grünen haben zur Wahl Jagaus aufgerufen. Auch Wolfsburg dürfte für OB Rolf Schnellecke (CDU) sicher sein: Er kam vor zwei Wochen bereits auf 49,2 Prozent.

Die Zahl der in Niedersachsen zur Stichwahl stehenden Kandidaten ist mit 163 ungerade: Auf Spiekeroog steht nämlich nur noch ein Bürgermeisterkandidat zur Disposition. Sein Kontrahent hatte seine Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen. Die Spiekerooger haben jetzt nur noch eine Ja- Stimme.