Specht der Woche: Gute Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigung
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un-)regelmäßig den „Specht der Woche“.
Wenn man als Mensch mit Beeinträchtigung arbeiten möchte, gibt es dafür bestimmte Werkstätten und Waschküchen. So eine habe ich diese Woche gemalt. Hier wird Wäsche für ein großes Hotel gewaschen.Die Arbeit dort ist anstrengend, aber schlecht bezahlt. Ich selbst habe einmal in einer Waschküche ein Praktikum gemacht. Damals sollte ich eine Waschmaschine anstellen, doch niemand hatte mir zu vor erklärt, wie das funktioniert. Nachdem ich kurz an die frische Luft gegangen war, stand dann die gesamte Waschküche unter Wasser. Da habe ich großen Ärger bekommen von der Leiterin und habe dann mein Praktikum abgebrochen.
Mir ist es es wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht nur Mindestlohn für ihre Arbeit bekommen, sondern dass auch gut mit ihnen umgegangen wird. Dafür brauchen wir eine eigene Gewerkschaft. Werkstatt- und Betriebsräte reichen nicht aus. Eigene Gewerkschaften für Menschen mit Beeinträchtigung einsetzen – das wäre toll!
Protokoll: cas
Unter taz.de/specht können Sie die Spechts der vergangenen Monate nachlesen, sich an den Bildern des Kolumnisten erfreuen und sich auch den neuen Specht-Podcast anhören.
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