piwik no script img

Specht der Woche 04.12.2018In der Krise mit dem Krisentelefon

Es müsste zusätzlich Einrichtungen geben, wo Menschen mit Beeinträchtigungen hingehen können, wenn es ihnen schlecht geht.

Es geht um das Krisentelefon, das stand im Behindertenparlament auf der Tagesordnung. Wenn es einem nicht gut geht, kann man dort anrufen und mit denen reden.

Ich habe gehört, dass es in Bremen 24 Stunden besetzt ist – aber wenn nicht rund um die Uhr jemand dort ist und dann jemand anruft, ist das ein Problem. Dann können die ja auch nicht helfen. Manche sind unzufrieden, wie das Krisentelefon mit der Polizei zusammenarbeitet. Wenn es einem schlecht geht und sie denken, der tut sich was an, rufen sie die Polizei.

Ich mache mir jetzt aber Gedanken, wie sie mit Menschen mit Behinderung umgehen. Manche haben keine Ahnung, wie sie mit ihnen umgehen können.

Manche Leute haben nicht die richtige Ausbildung und sind keine Fachleute. Die reden dann mit einem, aber mehr auch nicht, und können nicht viel helfen. Ich habe deshalb das Büro gemalt und einen Menschen mit Behinderung, der dort arbeitet und sich auskennt. Am Telefon kann man aber halt nur reden.

Deswegen müsste es zusätzlich Einrichtungen geben, wo Menschen mit Beeinträchtigungen hingehen können, wenn es ihnen schlecht geht. Wo es dann heißt: „Okay, du kannst erst mal hierbleiben”, und wenn es ihnen wieder besser geht, können sie zurück nach Hause. So dass sie nicht sofort in eine Psychiatrie kommen. Das bringt nichts, sondern macht es nur noch ­schlimmer.

Protokoll: SOS

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen