Specht der Woche 01.07.2019: Hört auf zu reden und tut was!

„Die ganze Gesellschaft müsste sich jetzt verändern“, sagt Christian Specht zum Thema Klimawandel.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

Dieses Mal geht es in meinem Bild um den Klimawandel. Um Unwetter und Gewitter. Der Blitz schlägt gerade in einen Baum ein, der dann umfällt. Deshalb sollte man bei Gewitter auch nie unter einem Baum stehen.

Hier im Park neben der taz gibt es auch viele Bäume, ich frage mich, warum da noch kein Blitz eingeschlagen hat. Im Görlitzer Park ist das letztes Jahr passiert, da ist deswegen ein Baum umgekippt.

Die Menschen sind schuld an diesem Klima

Daran sind die Menschen schuld, an diesem Klima. Wenn es nicht so heiß wäre, dann wären die Unwetter auch nicht so schlimm. Gerade für alte Leute ist das auch besonders schlimm, weil die sehr empfindlich für die Hitze sind. Und kürzlich hat es so stark geregnet, dass hier die ganze Straße unter Wasser war. Die Feuerwehr hat deshalb auch immer viel zu tun.

Die Leute müssen langsam echt in die Pötte kommen und nicht bloß immer nur reden, reden, reden. Es finden jetzt ja auch schon die Fridays-for-­Future-Demos und Ende ­Gelände statt. Ich finde es gut, dass es Leute gibt, die aktiv sind und da etwas machen. Aber für die ist das auch anstrengend, diese Leute können das Klima ja ganz alleine auch nicht ändern.

Guck dir doch mal an, wie viele Leute in Deutschland Autos fahren. Die ganze Gesellschaft müsste sich jetzt verändern. Dafür müsste aber auch die Politik mitmachen, und ich glaube nicht, dass sie das tut. Da sehe ich wirklich sehr schwarz, deshalb habe ich auch die schwarzen Wolken gemalt, das ist die Zukunft.

Protokoll: Lilly Schlagnitweit

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un)regelmäßig den „Specht der Woche”.