■ Spaßkauf?: Megärenterror!
Geknechtete, ausgebeutete VerkäuferInnen? Das ärmste Schwein ist der Konsument! Also ich. Oder meine Freundin Betty. Fünf Stunden ist sie im Ausverkauf durch die Stadt gerannt, hat Zeit und Geld verschwendet und sich nur Frust eingehandelt. Und für die verlängerte Qual, die diese Megären uns zufügen, kriegen sie jetzt auch noch mehr Geld. Ihre Umkleidekabinen sind erbarmungslose Orte, bewacht von Sadistinnen, denen keine Speckfalte entgeht. Vom Hohlkreuz ganz zu schweigen. Das zipfelt hier und zup
pelt da. Und dann kommt so eine daher, grinst fast gar nicht und sagt honigsüß: „Aber das steht Ihnen doch ganz hervorrragend.“ Und es klingt wie: „Der fetten Kuh hilft nur der Mehlsack.“ Oder die schlichte Tatsache, daß sowieso niemand kaufen kann, was es gar nicht gibt. Zum Beispiel schwarze Stiefel mit flachen, ganz flachen Absätzen. Keine Stöckel, keine Brickettsohlen. Was sagt so eine Hohepriesterin im Tempel der konsumierbaren Schönheit? Sie sagt, ja, ganz genau das sagt sie: „Das trägt man aber dieses Jahr nicht.“ Und ich fühle mich klein, dumm und häßlich und frage mich, ob das alles nur an mir liegt? Heide Platen
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