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„Space Park ist auf gutem Wege“

■ Wirtschaftssenator plant weiter / Nur Investor für 125 Mio fehlt

In aller Stille ist Anfang März die Firma gegründet worden, die den Space-Park planerisch vorbereiten soll. „Der Space Park ist auf gutem Wege. Für die Planung des Projektes stehen 2 Millionen Mark bereits zur Verfügung“, teilte Wirtschaftssenator Hartmut Perschau in der Bürgerschaft mit. Das Investitionsvolumen insgesamt soll 300 Millionen umfassen, 125 Millionen dafür kostet der Space-Park im engeren Sinne. Bis 1999 soll das Großprojekt abgeschlossen sein, erklärte Perschau, „so daß die angestrebte Realisierung des Projektes bis zur Expo 2000 abgeschlossen sein könnte“. Allerdings fehlt nach wie vor der Investor, der das unternehmerische Risiko tragen will.

„Hanseatische Planungsgesellschaft“ (HPG) heißt die gegründete Projektgesellschaft, zum Verwechseln ähnlich der rein staatlichen „Hanseatischen Veranstaltungsgesellschaft“ (HVG). Die HVG hält für den Senat die 50 Prozent Anteile an der HPG. Die andere Hälfte des 100.000 Mark Stammkapitals hält die Köllmann-GmbH Wiesbaden, die den Auftrag für die Projektentwicklung bekommen will.

In einem Beschluß vom März 1995 klang das noch anders. Damals hatte die staatliche Wirtschaftsförderung die 2 Millionen staatlicher Anschubfinanzierung bewilligt, die dann über Monate nicht abgerufen werden konnten, weil die Projekt-Firma nicht zustande kam. Neben dem Staat, hieß es damals, würden zwei andere Gesellschafter sich an der Gründung der Space-Park-Gesellschaft beteiligen: die Köllmann-Gruppe und Daimler-Benz-Aerospace. „Jeder der drei Gesellschafter muß ein Eigenkapital von 2 Mio DM der Gesellschaft zur Verfügung stellen.“ Weiter hieß es damals: „Insgesamt sind mindestens 10 Gesellschafter a 2 Mio DM vorgesehen, so daß die Stadt Bremen im Maximum einen Anteil von 10 Prozent des Eigenkapitals der endgültigen Gesellschaft hält.“

Der Vertreter der Köllmann-Gruppe in der HPG, Karl Lang, wollte auf die Frage, aufgrund welcher Vertragsprobleme die Gründung sich so viele Monate verzögert hat und an welche Bedingungen die Köllmann-Gruppe ihre 2 Millionen knüpft, nichts sagen. Man habe sich geeinigt, erklärt Lang, daß von der Köllmann-Seite her zu dem Projekt überhaupt nichts am Telefon gesagt wird. Und auf schriftliche formulierte Fragen auch nicht? „Natürlich nicht.“

Im April will Perschau „einen Vorschlag zur konkreten Projektabwicklung vorlegen, der dann in den Wirtschaftsföder-Ausschüssen beraten werden kann. Die Planungen für den Space Park gehen bis dahin intensiv weiter.“ Im März 1995 hatten die Wirtschaftsförder-Ausschüsse 40,125 Millionen für die Vorbereitung des Geländes für den Space-Park bewilligt. K.W.

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