: „Sozialstaatsfriedhof“ am Rathaus
Trauer vor dem Roten Rathaus: Mit vier aufgebahrten Leichen zogen über 2.000 Studierende vom Breitscheidplatz zum Roten Rathaus. Zu Grabe auf dem „Neuen Sozialstaatsfriedhof“ am Roten Rathaus getragen wurden Frau Arbeit, Miss Bildungsfreiheit, Frau Zukunft und Herr Sozialer Frieden. An der „Montagsdemo“, die sich vom Ernst-Reuter-Platz zum Breitscheidplatz bewegte, nahmen ebenfalls rund 1.500 Studierende teil.
Ebenfalls am Montag abend sprachen sich die PräsidentInnen der drei Universitäten vor dem Wissenschaftsforum der CDU nachdrücklich gegen weitere Einsparungen an den Hochschulen aus.
Insbesondere kritisierten sie die Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Böger, wonach drei Universitäten in der Stadt nicht mehr finanzierbar seien. Johann Gerlach, Präsident der Freien Universität (FU), forderte von der Politik, „konkrete Grenzen des Sparens“ festzulegen. Marlies Dürkopp von der Humboldt-Universität (HU) beklagte das Tempo, mit dem die Sparbeschlüsse bis zum Jahr 2003 umgesetzt werden sollen.
CDU-Wissenschaftssenator Peter Radunski versicherte bei dem Treffen, die drei Universitäten müßten unbedingt erhalten bleiben. Allerdings bekräftigte er unter anderem seine Forderung nach dem Abbau von Doppelangeboten von Studienfächern sowie nach sozial gestaffelten Studiengebühren.
An der TU streikten gestern drei Fachbereiche und schlossen sich damit den Warnstreiks der ÖTV an. Vor dem Roten Rathaus fanden nicht nur Vorlesungen der Unis statt, sondern auch mehrere Schulen hatten ihren Unterricht dorthin verlegt. Stephanie v. Oppen
Foto: Stefan Doblinger/
Papparazzi
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