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Sozialpädagogin über Fremdenhass"Der deutsche Mann hat hart zu sein"

Am Montag wird der Dresdner Marwa-Prozess fortgesetzt, der Täter ist Russlanddeutscher. Die Sozialpädagogin Gabriele Feyler über Stereotype von Deutschen und Spätaussiedler.

Gabriele Feyler: "Am Prozess gegen den Mörder von Marwa El Sherbini stört mich die Panzerglasscheibe und der Sicherheitsaufwand." Bild: dpa
Michael Bartsch
Interview von Michael Bartsch

taz: Frau Feyler, was stört Sie am Prozess gegen den Mörder von Marwa El Sherbini?

Gabriele Feyler: Nur die Panzerglasscheibe und der Sicherheitsaufwand. Sie mögen nötig sein, aber sie hindern uns mental auch daran, auf die grundsätzlichen Probleme des Zusammenlebens mit anderen, mit Fremden einzugehen.

Das kann nun einmal ein Strafprozess wie dieser nicht leisten.

Gabriele Feyler

52 Jahre alt, Sozialarbeiterin in Sachsen. Sie war Caritasdirektorin in Moskau und baut derzeit an einem interkulturellen Mehrgenerationenhaus.

Wir reduzieren das Rassismusproblem auf die Bestrafung einer einzelnen Tat. Aber sie geschah in einer Stimmung, die auch mit unserer Unkenntnis der Geschichte der Russlanddeutschen und ihrer Gewalterfahrung zu tun hat. In der Schuld des Angeklagten steckt auch ein Stückchen Schuld von uns. Wir können als Bürger nicht sagen, wenn der Mann bestraft ist und lebenslang einsitzt, dann haben wir unseren Frieden.

Ist die Definition des Deutschtums nach dem Grundgesetz nicht absurd?

Hier sind Spätaussiedler nur die ungeliebten "Russen". Sie werden hier behandelt wie Ausländer. Und nicht nur als solche haben sie Angst, Fehler zu machen wie andere Migranten oder Gäste. Sie bleiben daher lieber unter sich. In Deutschland kann man sich Fehler oder politische Inkorrektheit besonders wenig leisten und wird schnell stigmatisiert.

Mit welchen illusorischen Erwartungen kommen Russlanddeutsche hierher?

Es gibt nicht "die" Russlanddeutschen, sondern nur Individuen. Viele sind mit Sehnsucht, mit einem verrückten Bild nach Deutschland gekommen. Sie haben mit solchen Hoffnungen und Träumen Repressalien und Deportationen überstanden. Nun treffen sie hier auf enge Menschen und werden be- und verurteilt. Daneben gibt es natürlich auch Wirtschaftsflüchtlinge, die auch schon mit Hartz IV zufrieden sind. Andere, besonders Frauen, haben schnell Deutsch gelernt und sich qualifiziert. Sie arbeiten trotzdem unter Tarif, weil sie nicht als "die Russen" auffallen wollen.

Sind junge Männer besonders labil?

Es sind nicht nur junge Männer, eher solche zwischen 40 und 50, die frustriert über das Erscheinungsbild deutscher Männer sind. Der deutsche Mann hat pünktlich, ordentlich und vor allem stark und hart zu sein. Was sie erleben, sind nach ihrem Empfinden Weicheier und Warmduscher.

die eigentlich ihr Volk von Ausländern und Fremdrassigen rein zu halten hätten?

Ja, aber da spielen eher Erfahrungen aus Russland hinein, das sie mehr geprägt hat, als sie sich bewusst sind. Ich habe mich in Moskau auch gefragt, wie ein Afrikaner im Beisein von Polizisten so zusammengeschlagen werden kann, dass er um sein Leben fürchten muss.

Sie versuchen auch hier, mit solchen alten Bildern aufzuräumen.

Migranten wie Spätaussiedler zwingen uns, in den eigenen Spiegel zu schauen. Wenn wir unserer deutschen Identität gewisser wären, könnten wir lockerer mit "dem Fremden" umgehen. Sind wir das nicht, kommen über die Angst Hass und Aggressionen auf. Und wir sind emotionale Analphabeten, die damit wenig umgehen können.

Das klingt ein bisschen volkspädagogisch.

Mag sein, aber konkrete, umsetzbare Schritte sind auch schwierig zu gehen. Kann man in einer Stadt nur friedlich zusammenleben, indem man alle Ausländer rausschmeißt? Darüber muss es einen öffentlichen Diskurs geben, aber damit kann man auch in kleinen Kreisen anfangen. Ich bringe Christen und Muslime zusammen. Da wird es konkret, da entdeckt man den anderen als Person. Wir müssen die Milieus mischen, uns auf die anderen einlassen. Anliegen von Sozialtherapie ist nicht der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, sondern die Beförderung von Fremdenfreundlichkeit.

Die "Therapie sociale" verfolgt noch einen anderen Ansatz?

Ja, sie setzt darauf, dass bekannte Verantwortungsträger, die "VIPs", mutig und ehrlich das Problem benennen. Solche Offenheit pflanzt sich fort.

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45 Kommentare

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  • M
    Maria

    "wir müssen die Milieus mischen" und "wenn wir uns unserer deutschen Identität sicherer wären". Das letzter wird ja gar nicht mehr debattiert. Es gilt bereits als rechtslastig. Trotzdem ein sehr guter Beitrag. Maria Leuschner

  • PM
    Peter Maas

    @Shrike:

    "Und Frau Feyler verwendet (wie so oft in solchen Debatten) sehr oft das Wort "müssen".

    "Wir" müssen dies und das.

     

    Aber in Wahrheit müssen wir eben nicht."

     

    Im legalen Sinne sicher nicht Aber im logischen Sinne müssen wir, wenn wir die Konsequenz vermeiden wollen: dass zwischen "entmischten" Milieus keine Kommunikation stattfindet, daher Vorurteile und Feindbilder aufgebaut werden, die schließlich zu einer Zunahme ethnisch motivierter Gewalt führen.

     

    Zum taz-Artikel: jede Silbe der "Argumentation" von Alex K. verströmt den Geruch des Anwaltdiktats: "So musst du es sagen, wenn du nach 6 Jahren wieder draußen sein willst". Ich finde, dass hier das Strafrecht eine Schwäche hat. Ob jemand aus Gemeinheit oder Unzulänglichkeit tötet, sollte keine Rolle spielen. Ist ein Mensch eine Gefahrenquelle oder nicht? Alles andere ist mir egal. Ich habe kein Problem damit, dass Menschen, die getötet haben, in Gefangenschaft sterben.

  • PM
    Peter Maas

    @Leo Naphta:

    Vielleicht überfällt den einen oder anderen effeminierten Wohlstandsjüngling die Scham, wenn er in Gestalt eines Wolgadeutschen seiner eigenen Erbärmlichkeit inne wird.

     

    Aha. Erklär doch mal präzise, was du unter effeminiert verstehst, und was am Anblick welches Wolgadeutschen auch immer Scham und Erbärmlichkeitsempfinden hervorrufen soll. Ich erkenne die nämlich nicht.

  • PM
    Peter Maas

    @Brian von Nazareth:

     

    "Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer."

     

    Du solltest dich nicht mehr Brian von Nazareth nennen, denn das lehnt sich an Monty Pythons "Das Leben des Brian" an, ein wunderbar witziges und einfallsreiches Werk. Also das genaue Gegenteil deines traurigen Platitüdenteppichs. Wie wär's stattdessen mit "Verallgemeinerungsmaschine"?

  • M
    Marvi

    @Von Brian von Nazareth:

     

    "Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer."

     

    Seltsam.

    Ich hab es genau andersherum in diesem Land erlebt.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer.

  • S
    Shrike

    @Agnostiker:

    Sehe ich genauso.

     

    Ich fühle mich durch dieses "wir" auch nicht angesprochen.

    Also ich bin nicht Alex W.

    Und auf wen ich mich einlasse ist meine Sache.

     

    Die Milieus kann man nicht einfach so mischen wie einen Cocktail.

    Wenn die Leute nicht wollen, wollen sie eben nicht.

     

    Übrigens ist eine gewisse Ent-Mischung generell ein verbreitetes Phänomen in westlichen Gesellschaften.

     

    Denn durch liberalen Pluralismus und die Zuwanderung verschiedener Gruppen entstehen gesellschaftliche Fliehkräfte, die verbindenen Faktoren (gemeinsame Religion/Sprache/Kultur/Ethnie etc.) werden hingegen vermindert.

    Schon die Jugend entwickelt verschiedene Subkulturen.

     

    Diese Entwicklung hat gute und schlechte Seiten, was überwiegt ?

     

    Und Frau Feyler verwendet (wie so oft in solchen Debatten) sehr oft das Wort "müssen".

    "Wir" müssen dies und das.

     

    Aber in Wahrheit müssen wir eben nicht.

  • R
    richtigbissig
  • R
    @richtigbissig

    was sie schreiben macht absolut keinen sinn.

    auch wenn mir klar ist, dass sie mit den zuspitzungen nur erreichen wollen, dass man an ihrem kommentar aneckt.

     

    aber beim 2ten lesen habe ich dann doch verstanden, dass sie wirklich davon überzeugt sind, dass die sozialpädagogin tief verwurzelt hoch migrantenfeindlich ist, auch sind sie anscheinend der meinung, dass die bevölkerung hinter der schrecklichen tat steht und dass es jederzeit zu ähnlichen fällen kommen kann.

     

    das ist natürlich totaler unfug! es handelt sich hier um einen einzeltäter, eine verbindung zur mentalität der spätaussiedler in deutschland ist nicht vorhanden. auch steht die bevölkerung nicht hinter der NPD. die gesamte diskussion über russlanddeutsche ist hier total falsch angesetzt und hat mit der tat nix zu tun.

    auch mit dem "gesetz des deutschen blutes" liegen sie falsch ... wenn man einen deutschen pass hat und die staatsbürgerschaft annimmt ist man deutscher. was da im blut so rumschwirrt wird bei der einbürgerung nicht überprüft. der "migrant" der in deutschland geboren wird und einen deutschen pass hat wird auch nicht abgeschoben wenn er aus spass an der freude rentner in der ubahn koma-reif prügelt, auch nicht wenn er schon 63Straftaten davor begangen hat. der kommt einfach (zurecht) für lange zeit hinter gitter bei solchen medienträchtigen prozessen.

     

    alle ihre argumente waren schrott, aber ich habe keine lust mich jetzt damit auseinanderzusetzen!

  • A
    Agnostiker

    Im Interview steht:

     

    "Wir müssen die Milieus mischen, uns auf die anderen einlassen"

     

    Wer ist mit "Wir" gemeint, Deutsche, Nicht-Deutsche, Muslime, Christen, Atheisten, Buddhisten ...?

     

    Wenn es DEN Muslim, DEN Russlanddeutschen, DEN Sozialpädagogen etc. nicht gibt, gibt es dann DEN "Wir"?

     

    Ich fühle mich jedenfalls von Frau Feylers "Wir" nicht angesprochen.

     

    Frau Feyler fordert, dass wir "uns auf die anderen einlassen". Wollen das die anderen überhaupt? Oder wollen die anderen sich mit uns einlassen?

     

    Ich habe das Gefühl, Frau Feyler argumentiert irgendwie von dem west-europäischen hohen Ross herunter.

  • S
    Shizo

    "Der deutsche Mann hat pünktlich, ordentlich und vor allem stark und hart zu sein. Was sie erleben, sind nach ihrem Empfinden Weicheier und Warmduscher. "

     

    Und beniommt sich der deutsche Mann genau so wie dort beschrieben erwünscht, dann erhält er unmittelbar darauf das Prädikat "Nazi".

  • SB
    Schef Benet

    Fakt ist, wenn man die Menschen in diesem Land auf den wachsenden Rassismus aufmerksam macht, wird dies meist mit dem typischen Argument: "anderswo ist es genauso" gerechtfertigt.

    Diese Einstellung macht mich langsam krank. Seit über 20 Jahren lebe ich hier in Deutschland und kann aufgrund von eigener Erfahrung bestätigen dass Alte Muster im politischen Denken wieder auftauchen. Fragt sich nur wer diesmal der Sündenbock sein wird. Ich rate allen Ausländern die in diesem Land leben stets auf der Hut zu sein, um nicht negativ überrascht zu werden. Wenn es wieder Zeit es den Sündenbock zu schlachten.

    Für mich ist ebenfalls ausschlaggebend, dass der Täter aus Dresden kommt. Allseits bekannt ist, dass rechte Gewalt hier an der Tagesordnung ist. D.h. die Hemmschwelle hin zu rassistischen Gewalttaten ist sehr niedrig unter den "Bürgern". Ob Russlanddeutsch oder einfach nur Deutsch, die rechte Gewalt in den neuen Bundesländern erzeugt im Ausland gefährliche Stimmung. Deshalb hat mich auch gewundert warum die Berichterstattung darüber in DE sehr spärlich ist. Ich verfolge die Proteste gegen Deutschland aus der islamischen Welt schon seit Monaten, vor allem aus Ägypten.

    Wahrscheinlich wird man sich der Konsequenz solcher Ignoranz erst bewusst werden, wenn ein Anschlag im Osten verübt wird. Auf jeden Fall bietet Deutschland jedem Terroristen einen perfekten Nährboden für seinen Hass. Sei es auch nur durch die allgem. verbreitete Ignoranz: Euch geht es bei uns doch besser als in eurer Heimat.

    Bleibt nur zu hoffen, dass der kleine 3-jährige den richtigen Umgang mit dem Mord an seiner Mutter findet, wenn er alt genug ist die Hintergründe zu verstehen. Wenn nicht hat Deutschland einen weiteren Terroristen "geboren".

    Es ist einfach nicht dran zu rütteln, der Osten ist und bleibt NO-GO Area! Dies wird hoffentlich berücksichtigt, wenn neue Ziele ausgemacht werden sollen. Denn ich möchte keine Verantwortung f. die Taten v. Mitmenschen übernehmen, welche Menschen wie mich offensichtlich am liebsten, egal auf welche Art, loswerden wollen.

    Auf die Frage, wieso Alex W. die Frau auf dem Spielplatz als «Terroristenschlampe» bezeichnet hatte, habe dieser geantwortet, dass er Menschen «nach ihrer Rasse» unterscheide. Er habe NPD gewählt und bedauere, dass diese nicht in der Regierung vertreten sei.

    Nescher's ziegt's euch warm an!!!

  • AB
    Alexander Beck

    Zum letzten Absatz:

     

    ...und wenn dann mal einer die Probleme mutig benennt, wird er von Blättern wie diesem in Grund und Boden geschrieben und vom Zentralrat der Juden bzw. Muslime als Nazi verunglimpft.

    Was wollen wir hier eigentlich?

  • K
    kai

    Ich lebe in einer Wohnsiedlung von Mannheim mit dem schönen Namen Vogelstang. Als diese Siedlung vor etwa 35 Jahren angelegt wurde, lebten hier in erster Linie junge Familien und Arbeiter der Großbetriebe der Region. Mittlerweile wird die Vogelstang als Klein-Moskau bezeichnet. Etwa 50% der Bewohner meines Wohnblocks sind Spätaussiedler bzw. Russlanddeutsche. Wie die Autorin habe auch ich festgestellt, dass es "die Russlanddeutschen" nicht gibt. Sehr viele Familien sind bildungshungrig, ungeheuer engagiert und an einem sozialen Miteinander interessiert. Andere haben ihre Probleme mitgebracht, der Alkoholismus und die damit einhergehende soziale Verwahrlosung führen zu einem ungebremsten Absturz. Grundsätzlich bemerke ich aber eine Kultur des kranken Machismo: hartes trinken, Faustrecht und Drohpräsenz machen den Abendspaziergang zu einem Ausflug ins Niemandsland. Ich bin 76 Jahre alt und werde daher von den jungen Männern nicht als "Kombattant" wahrgenommen - interessanterweise wird insbesondere älteren Männern und Frauen Respekt entgegengebracht. Für junge Männer, insbesondere mit Migrationshintergrund, gestaltet sich jedoch der Aufenthalt im Freien als Spiessrutenlauf. Logischerweise werden dann auch hier Cliquen gebildet, die das Gefühl der Sicherheit generieren sollen.

    Leider sehe ich schwarz für die Zukunft, die Perspektivlosigkeit, die Inselbildung und die Gewaltstrukturen werden zu einer weiteren Ausgrenzung führen die wohl in einigen Jahren zum Ghetto führen wird. Die erfolgreichen der Neuansiedler werden dann nämlich wegziehen und die Altsiedler aussterben.

  • R
    richtigbissig

    Bla bla bla. Nennen wir das Kind doch einmal beim richtigen Namen, Aussiedler kommen nach Deutschland über das "Gesetz des Deutschen Blutes". Der Migrant der in Deutschland geboren ist, kann im Zweifel jederzeit abgeschoben werden und gilt als "Deutscher zweiter Klasse". Ich verweise hierzu auf mein Lieblingsbeispiel Serkan A.(bekannt als U-Bahn Schläger, um diesen Rassenwahn einmal deutlich zu machen.

     

    Diese Ureinwohnerin will "Fremdenfreundlichkeit" befördern und erzählt tatsächlich im gleichen Atemzug, dass sie ein "Lebenslänglich" für unangebracht hält. Klar, war ja nur eine Migrantin und ein ungeborenes Kind(Migrantenbalg), das von einem Ur-Ureinwohner abgeschlachtet wurde. Dass das andere Kind diese Tat beobachten musste und vielleicht den Tod der Mutter ein Leben lang vor Augen hat, spielt ja dabei keine Rolle.

     

    Ich glaube natürlich, dass man auch für den Deutschrussen einiges hätte tun müssen, um eine bessere Integration zu fördern. Das aber die Sozialpädagogin die Argumentation des Anwalts aufgreift, der hier versucht eine Verteidigung Marke Weizäcker aufzubauen, halte ich für überaus fragwürdig.

     

    Wir können ja eine Bildzeitungsbefragung machen, Emnid wird dann sicherlich herausfinden, dass diese "Migrantenbrut" und das provokative Kopftuch "an allem Schuld war".

     

    Sarrazin und sonstige Migrantenknechter benutzen Menschen wie diesen Deutschrussen dazu, ihr Gedankengut mit brutaler Gewalt "umzusetzen". Auch die Art und Weise, wie in diesem Gerichtsaal vor Begehung der Tat vom Angeklagten argumentiert wurde, lässt auf eine kaltblütige Planung und Vorbereitung dieser Tat schließen. Hier stelle dann auch die Frage, wie eine Partei namens NPD in diese Vorgänge verwickelt war und das ist dann für mich auch ein deutlicher Unterschied zur politischen Linken.

     

    Liebe NPD, glauben sie wirklich, dass sie Deutschland mit derartigen Tötungen einen Dienst erweisen? Warum überarbeiten sie nicht einmal grundsätzlich ihr Menschenbild, zweifelsfrei ist die "arische Rasse", den anderen Menschen nicht überlegen. Modernisieren sie doch einmal ihre Partei und räumen sie mit dem Hitlermüll auf, vielleicht haben auch sie dann irgendwann einmal Migranten in ihrer Partei, die ihre nationalen Überzeugungen sogar teilen. Ihr "Rassenkäse" ist übrigens auch der Grund, warum ich der Meinung bin, dass ihre Partei nicht den demokratischen Normen entspricht.

     

    Kurzum, ich glaube nicht, dass das die Tat eines "unabhängigen" Mannes war. Auf diese Art und Weise "Angst" unter Neudeutschen zu verbreiten, wird ihnen nicht gelingen. Für mich ist der eigentliche Skandal, dass der Hintergrund dieser Tat nicht korrekt ausgeleuchtet wird...dafür sorgen schon die "gesponsorten" Anwälte.

     

    LG

  • V
    vic

    Nee, Frau Feyler. So lieb ist die Realität nicht.

    "Es gibt nicht "die" Russlanddeutschen, sondern nur Individuen", schreiben Sie. Das ist richtig und dieses Individuum hat richtig große Scheiße gebaut.

    Marwa hätte sicher gerne die Sicherheitsmaßnahmen in Kauf genommen, die Ihnen nicht gefallen.

    Noch eins. Ich bin Deutscher, und nach Ihrer Definition ein "Weichei und Warmduscher".

    Und ich scheiß drauf.

  • LN
    Leo Naphta

    >>Was sie erleben, sind nach ihrem Empfinden Weicheier und Warmduscher.

  • A
    Achim

    Was für ein gequirrlter Mist. Zutreffend ist, dass sich russlanddeutsche Frauen schneller integrieren. In "meiner" Firma gibt es eine ganze Reihe tüchtiger Mitarbeiterinnen mit einschlägigem Akzent, aber keinen einzigen Mann. Will man wissen, woran das liegt, müsste man sich wohl mal mit dem Hintergrund befassen. Hint: Hintergrund ist das, was war, bevor die Männer immigriert sind.

     

    Sozialpädagogen haben mangels akademischen Hintergrunds in solchen Fällen grundsätzlich nichts anderes auf der Platte, hinter dem Versagen eines Individuums ein gesamtgesellschaftliches Versagen zu sehen. "Ist es nicht der Theo in uns allen?"

  • A
    Alex

    Die meisten Russlanddeutschen kamen doch schon anfang der 90er nach Deutschland d.h. die haben den übergreifenden Nationalismus und Rassismus in Russland oder in den anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion garnicht erlebt gehabt. Erst hier haben die meisten Russlanddeutschen den Rassismus am eigenen Leib erfahren müssen und diesen projezieren die jetzt hauptsächlich auf andere Migranten. Es ist doch kein Geheimnis, dass die meisten jungen Russlandeutschen sehr islamophob sind. Die meisten sind aber genauso anti-deutsch. Junge deutsch-nationale Russlanddeutsche, die den deutschen Nazis positiv gegenüberstehen, sind ziemlich in der Minderheit.

  • L
    Lebing

    Die Autorin versagt darin die besondere psychische Konstitution von Diaspora-Bevölkerungen auszumachen.

     

    Der Begriff ist völlig falsch gewählt. Es geht eben nicht um den authentischen deutschen Mann, sondern um die Fiktion, die sich bei den Russlanddeutschen in der Diaspora aufgebaut hat.

     

    Nebenbei wäre es auch sehr angebracht über besondere Männlichkeiten bei Diaspora-Bevölkerungen zu reden - und in welchem Verhältnis diese Männlichkeiten zu den weissen Frauen, schwarzen Frauen, Mittelschichtsfrauen etc. stehen.

     

    Solche Phänomene sind keine speziell deutsche Angelegenheit.

  • M
    Menno

    Wie viele Jahre hat Frau Feyler in der Zeitmaschine verbracht?

    Der deutsche Mann ist zum Weichei erzogen worden- in den letzten 30 Jahren.

    Richtig ist: der muslimische Mann hat hart zu sein.

  • HH
    Hartmut Hartmann

    "Der deutsche Mann hat hart zu sein"

     

    Schlimm wie die taz mal wieder Vorurteile gegen einen Teil der Bevölkerung schürt.

  • M
    Michael

    "Wenn wir unserer deutschen Identität gewisser wären,..."

    Was ist bitte jetzt genau "deutsche Identität"?

     

    Für mich definiert und erschöpft sich die "deutsche Identität" in der Tatsache der deutschen Staatsbürgerschaft...

  • PM
    Peter Maas

    @Shrike:

    "Und Frau Feyler verwendet (wie so oft in solchen Debatten) sehr oft das Wort "müssen".

    "Wir" müssen dies und das.

     

    Aber in Wahrheit müssen wir eben nicht."

     

    Im legalen Sinne sicher nicht Aber im logischen Sinne müssen wir, wenn wir die Konsequenz vermeiden wollen: dass zwischen "entmischten" Milieus keine Kommunikation stattfindet, daher Vorurteile und Feindbilder aufgebaut werden, die schließlich zu einer Zunahme ethnisch motivierter Gewalt führen.

     

    Zum taz-Artikel: jede Silbe der "Argumentation" von Alex K. verströmt den Geruch des Anwaltdiktats: "So musst du es sagen, wenn du nach 6 Jahren wieder draußen sein willst". Ich finde, dass hier das Strafrecht eine Schwäche hat. Ob jemand aus Gemeinheit oder Unzulänglichkeit tötet, sollte keine Rolle spielen. Ist ein Mensch eine Gefahrenquelle oder nicht? Alles andere ist mir egal. Ich habe kein Problem damit, dass Menschen, die getötet haben, in Gefangenschaft sterben.

  • PM
    Peter Maas

    @Leo Naphta:

    Vielleicht überfällt den einen oder anderen effeminierten Wohlstandsjüngling die Scham, wenn er in Gestalt eines Wolgadeutschen seiner eigenen Erbärmlichkeit inne wird.

     

    Aha. Erklär doch mal präzise, was du unter effeminiert verstehst, und was am Anblick welches Wolgadeutschen auch immer Scham und Erbärmlichkeitsempfinden hervorrufen soll. Ich erkenne die nämlich nicht.

  • PM
    Peter Maas

    @Brian von Nazareth:

     

    "Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer."

     

    Du solltest dich nicht mehr Brian von Nazareth nennen, denn das lehnt sich an Monty Pythons "Das Leben des Brian" an, ein wunderbar witziges und einfallsreiches Werk. Also das genaue Gegenteil deines traurigen Platitüdenteppichs. Wie wär's stattdessen mit "Verallgemeinerungsmaschine"?

  • M
    Marvi

    @Von Brian von Nazareth:

     

    "Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer."

     

    Seltsam.

    Ich hab es genau andersherum in diesem Land erlebt.

  • BV
    Brian von Nazareth

    Seltsam.

    Beim ausländischen Kriminellen ist es immer der Islam. Und er ist schuldig.

     

    Beim Deutschen ist es tiefensozialpsychologisch. Und er ist das eigentliche Opfer.

  • S
    Shrike

    @Agnostiker:

    Sehe ich genauso.

     

    Ich fühle mich durch dieses "wir" auch nicht angesprochen.

    Also ich bin nicht Alex W.

    Und auf wen ich mich einlasse ist meine Sache.

     

    Die Milieus kann man nicht einfach so mischen wie einen Cocktail.

    Wenn die Leute nicht wollen, wollen sie eben nicht.

     

    Übrigens ist eine gewisse Ent-Mischung generell ein verbreitetes Phänomen in westlichen Gesellschaften.

     

    Denn durch liberalen Pluralismus und die Zuwanderung verschiedener Gruppen entstehen gesellschaftliche Fliehkräfte, die verbindenen Faktoren (gemeinsame Religion/Sprache/Kultur/Ethnie etc.) werden hingegen vermindert.

    Schon die Jugend entwickelt verschiedene Subkulturen.

     

    Diese Entwicklung hat gute und schlechte Seiten, was überwiegt ?

     

    Und Frau Feyler verwendet (wie so oft in solchen Debatten) sehr oft das Wort "müssen".

    "Wir" müssen dies und das.

     

    Aber in Wahrheit müssen wir eben nicht.

  • R
    richtigbissig
  • R
    @richtigbissig

    was sie schreiben macht absolut keinen sinn.

    auch wenn mir klar ist, dass sie mit den zuspitzungen nur erreichen wollen, dass man an ihrem kommentar aneckt.

     

    aber beim 2ten lesen habe ich dann doch verstanden, dass sie wirklich davon überzeugt sind, dass die sozialpädagogin tief verwurzelt hoch migrantenfeindlich ist, auch sind sie anscheinend der meinung, dass die bevölkerung hinter der schrecklichen tat steht und dass es jederzeit zu ähnlichen fällen kommen kann.

     

    das ist natürlich totaler unfug! es handelt sich hier um einen einzeltäter, eine verbindung zur mentalität der spätaussiedler in deutschland ist nicht vorhanden. auch steht die bevölkerung nicht hinter der NPD. die gesamte diskussion über russlanddeutsche ist hier total falsch angesetzt und hat mit der tat nix zu tun.

    auch mit dem "gesetz des deutschen blutes" liegen sie falsch ... wenn man einen deutschen pass hat und die staatsbürgerschaft annimmt ist man deutscher. was da im blut so rumschwirrt wird bei der einbürgerung nicht überprüft. der "migrant" der in deutschland geboren wird und einen deutschen pass hat wird auch nicht abgeschoben wenn er aus spass an der freude rentner in der ubahn koma-reif prügelt, auch nicht wenn er schon 63Straftaten davor begangen hat. der kommt einfach (zurecht) für lange zeit hinter gitter bei solchen medienträchtigen prozessen.

     

    alle ihre argumente waren schrott, aber ich habe keine lust mich jetzt damit auseinanderzusetzen!

  • A
    Agnostiker

    Im Interview steht:

     

    "Wir müssen die Milieus mischen, uns auf die anderen einlassen"

     

    Wer ist mit "Wir" gemeint, Deutsche, Nicht-Deutsche, Muslime, Christen, Atheisten, Buddhisten ...?

     

    Wenn es DEN Muslim, DEN Russlanddeutschen, DEN Sozialpädagogen etc. nicht gibt, gibt es dann DEN "Wir"?

     

    Ich fühle mich jedenfalls von Frau Feylers "Wir" nicht angesprochen.

     

    Frau Feyler fordert, dass wir "uns auf die anderen einlassen". Wollen das die anderen überhaupt? Oder wollen die anderen sich mit uns einlassen?

     

    Ich habe das Gefühl, Frau Feyler argumentiert irgendwie von dem west-europäischen hohen Ross herunter.

  • S
    Shizo

    "Der deutsche Mann hat pünktlich, ordentlich und vor allem stark und hart zu sein. Was sie erleben, sind nach ihrem Empfinden Weicheier und Warmduscher. "

     

    Und beniommt sich der deutsche Mann genau so wie dort beschrieben erwünscht, dann erhält er unmittelbar darauf das Prädikat "Nazi".

  • SB
    Schef Benet

    Fakt ist, wenn man die Menschen in diesem Land auf den wachsenden Rassismus aufmerksam macht, wird dies meist mit dem typischen Argument: "anderswo ist es genauso" gerechtfertigt.

    Diese Einstellung macht mich langsam krank. Seit über 20 Jahren lebe ich hier in Deutschland und kann aufgrund von eigener Erfahrung bestätigen dass Alte Muster im politischen Denken wieder auftauchen. Fragt sich nur wer diesmal der Sündenbock sein wird. Ich rate allen Ausländern die in diesem Land leben stets auf der Hut zu sein, um nicht negativ überrascht zu werden. Wenn es wieder Zeit es den Sündenbock zu schlachten.

    Für mich ist ebenfalls ausschlaggebend, dass der Täter aus Dresden kommt. Allseits bekannt ist, dass rechte Gewalt hier an der Tagesordnung ist. D.h. die Hemmschwelle hin zu rassistischen Gewalttaten ist sehr niedrig unter den "Bürgern". Ob Russlanddeutsch oder einfach nur Deutsch, die rechte Gewalt in den neuen Bundesländern erzeugt im Ausland gefährliche Stimmung. Deshalb hat mich auch gewundert warum die Berichterstattung darüber in DE sehr spärlich ist. Ich verfolge die Proteste gegen Deutschland aus der islamischen Welt schon seit Monaten, vor allem aus Ägypten.

    Wahrscheinlich wird man sich der Konsequenz solcher Ignoranz erst bewusst werden, wenn ein Anschlag im Osten verübt wird. Auf jeden Fall bietet Deutschland jedem Terroristen einen perfekten Nährboden für seinen Hass. Sei es auch nur durch die allgem. verbreitete Ignoranz: Euch geht es bei uns doch besser als in eurer Heimat.

    Bleibt nur zu hoffen, dass der kleine 3-jährige den richtigen Umgang mit dem Mord an seiner Mutter findet, wenn er alt genug ist die Hintergründe zu verstehen. Wenn nicht hat Deutschland einen weiteren Terroristen "geboren".

    Es ist einfach nicht dran zu rütteln, der Osten ist und bleibt NO-GO Area! Dies wird hoffentlich berücksichtigt, wenn neue Ziele ausgemacht werden sollen. Denn ich möchte keine Verantwortung f. die Taten v. Mitmenschen übernehmen, welche Menschen wie mich offensichtlich am liebsten, egal auf welche Art, loswerden wollen.

    Auf die Frage, wieso Alex W. die Frau auf dem Spielplatz als «Terroristenschlampe» bezeichnet hatte, habe dieser geantwortet, dass er Menschen «nach ihrer Rasse» unterscheide. Er habe NPD gewählt und bedauere, dass diese nicht in der Regierung vertreten sei.

    Nescher's ziegt's euch warm an!!!

  • AB
    Alexander Beck

    Zum letzten Absatz:

     

    ...und wenn dann mal einer die Probleme mutig benennt, wird er von Blättern wie diesem in Grund und Boden geschrieben und vom Zentralrat der Juden bzw. Muslime als Nazi verunglimpft.

    Was wollen wir hier eigentlich?

  • K
    kai

    Ich lebe in einer Wohnsiedlung von Mannheim mit dem schönen Namen Vogelstang. Als diese Siedlung vor etwa 35 Jahren angelegt wurde, lebten hier in erster Linie junge Familien und Arbeiter der Großbetriebe der Region. Mittlerweile wird die Vogelstang als Klein-Moskau bezeichnet. Etwa 50% der Bewohner meines Wohnblocks sind Spätaussiedler bzw. Russlanddeutsche. Wie die Autorin habe auch ich festgestellt, dass es "die Russlanddeutschen" nicht gibt. Sehr viele Familien sind bildungshungrig, ungeheuer engagiert und an einem sozialen Miteinander interessiert. Andere haben ihre Probleme mitgebracht, der Alkoholismus und die damit einhergehende soziale Verwahrlosung führen zu einem ungebremsten Absturz. Grundsätzlich bemerke ich aber eine Kultur des kranken Machismo: hartes trinken, Faustrecht und Drohpräsenz machen den Abendspaziergang zu einem Ausflug ins Niemandsland. Ich bin 76 Jahre alt und werde daher von den jungen Männern nicht als "Kombattant" wahrgenommen - interessanterweise wird insbesondere älteren Männern und Frauen Respekt entgegengebracht. Für junge Männer, insbesondere mit Migrationshintergrund, gestaltet sich jedoch der Aufenthalt im Freien als Spiessrutenlauf. Logischerweise werden dann auch hier Cliquen gebildet, die das Gefühl der Sicherheit generieren sollen.

    Leider sehe ich schwarz für die Zukunft, die Perspektivlosigkeit, die Inselbildung und die Gewaltstrukturen werden zu einer weiteren Ausgrenzung führen die wohl in einigen Jahren zum Ghetto führen wird. Die erfolgreichen der Neuansiedler werden dann nämlich wegziehen und die Altsiedler aussterben.

  • R
    richtigbissig

    Bla bla bla. Nennen wir das Kind doch einmal beim richtigen Namen, Aussiedler kommen nach Deutschland über das "Gesetz des Deutschen Blutes". Der Migrant der in Deutschland geboren ist, kann im Zweifel jederzeit abgeschoben werden und gilt als "Deutscher zweiter Klasse". Ich verweise hierzu auf mein Lieblingsbeispiel Serkan A.(bekannt als U-Bahn Schläger, um diesen Rassenwahn einmal deutlich zu machen.

     

    Diese Ureinwohnerin will "Fremdenfreundlichkeit" befördern und erzählt tatsächlich im gleichen Atemzug, dass sie ein "Lebenslänglich" für unangebracht hält. Klar, war ja nur eine Migrantin und ein ungeborenes Kind(Migrantenbalg), das von einem Ur-Ureinwohner abgeschlachtet wurde. Dass das andere Kind diese Tat beobachten musste und vielleicht den Tod der Mutter ein Leben lang vor Augen hat, spielt ja dabei keine Rolle.

     

    Ich glaube natürlich, dass man auch für den Deutschrussen einiges hätte tun müssen, um eine bessere Integration zu fördern. Das aber die Sozialpädagogin die Argumentation des Anwalts aufgreift, der hier versucht eine Verteidigung Marke Weizäcker aufzubauen, halte ich für überaus fragwürdig.

     

    Wir können ja eine Bildzeitungsbefragung machen, Emnid wird dann sicherlich herausfinden, dass diese "Migrantenbrut" und das provokative Kopftuch "an allem Schuld war".

     

    Sarrazin und sonstige Migrantenknechter benutzen Menschen wie diesen Deutschrussen dazu, ihr Gedankengut mit brutaler Gewalt "umzusetzen". Auch die Art und Weise, wie in diesem Gerichtsaal vor Begehung der Tat vom Angeklagten argumentiert wurde, lässt auf eine kaltblütige Planung und Vorbereitung dieser Tat schließen. Hier stelle dann auch die Frage, wie eine Partei namens NPD in diese Vorgänge verwickelt war und das ist dann für mich auch ein deutlicher Unterschied zur politischen Linken.

     

    Liebe NPD, glauben sie wirklich, dass sie Deutschland mit derartigen Tötungen einen Dienst erweisen? Warum überarbeiten sie nicht einmal grundsätzlich ihr Menschenbild, zweifelsfrei ist die "arische Rasse", den anderen Menschen nicht überlegen. Modernisieren sie doch einmal ihre Partei und räumen sie mit dem Hitlermüll auf, vielleicht haben auch sie dann irgendwann einmal Migranten in ihrer Partei, die ihre nationalen Überzeugungen sogar teilen. Ihr "Rassenkäse" ist übrigens auch der Grund, warum ich der Meinung bin, dass ihre Partei nicht den demokratischen Normen entspricht.

     

    Kurzum, ich glaube nicht, dass das die Tat eines "unabhängigen" Mannes war. Auf diese Art und Weise "Angst" unter Neudeutschen zu verbreiten, wird ihnen nicht gelingen. Für mich ist der eigentliche Skandal, dass der Hintergrund dieser Tat nicht korrekt ausgeleuchtet wird...dafür sorgen schon die "gesponsorten" Anwälte.

     

    LG

  • V
    vic

    Nee, Frau Feyler. So lieb ist die Realität nicht.

    "Es gibt nicht "die" Russlanddeutschen, sondern nur Individuen", schreiben Sie. Das ist richtig und dieses Individuum hat richtig große Scheiße gebaut.

    Marwa hätte sicher gerne die Sicherheitsmaßnahmen in Kauf genommen, die Ihnen nicht gefallen.

    Noch eins. Ich bin Deutscher, und nach Ihrer Definition ein "Weichei und Warmduscher".

    Und ich scheiß drauf.

  • LN
    Leo Naphta

    >>Was sie erleben, sind nach ihrem Empfinden Weicheier und Warmduscher.

  • A
    Achim

    Was für ein gequirrlter Mist. Zutreffend ist, dass sich russlanddeutsche Frauen schneller integrieren. In "meiner" Firma gibt es eine ganze Reihe tüchtiger Mitarbeiterinnen mit einschlägigem Akzent, aber keinen einzigen Mann. Will man wissen, woran das liegt, müsste man sich wohl mal mit dem Hintergrund befassen. Hint: Hintergrund ist das, was war, bevor die Männer immigriert sind.

     

    Sozialpädagogen haben mangels akademischen Hintergrunds in solchen Fällen grundsätzlich nichts anderes auf der Platte, hinter dem Versagen eines Individuums ein gesamtgesellschaftliches Versagen zu sehen. "Ist es nicht der Theo in uns allen?"

  • A
    Alex

    Die meisten Russlanddeutschen kamen doch schon anfang der 90er nach Deutschland d.h. die haben den übergreifenden Nationalismus und Rassismus in Russland oder in den anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion garnicht erlebt gehabt. Erst hier haben die meisten Russlanddeutschen den Rassismus am eigenen Leib erfahren müssen und diesen projezieren die jetzt hauptsächlich auf andere Migranten. Es ist doch kein Geheimnis, dass die meisten jungen Russlandeutschen sehr islamophob sind. Die meisten sind aber genauso anti-deutsch. Junge deutsch-nationale Russlanddeutsche, die den deutschen Nazis positiv gegenüberstehen, sind ziemlich in der Minderheit.

  • L
    Lebing

    Die Autorin versagt darin die besondere psychische Konstitution von Diaspora-Bevölkerungen auszumachen.

     

    Der Begriff ist völlig falsch gewählt. Es geht eben nicht um den authentischen deutschen Mann, sondern um die Fiktion, die sich bei den Russlanddeutschen in der Diaspora aufgebaut hat.

     

    Nebenbei wäre es auch sehr angebracht über besondere Männlichkeiten bei Diaspora-Bevölkerungen zu reden - und in welchem Verhältnis diese Männlichkeiten zu den weissen Frauen, schwarzen Frauen, Mittelschichtsfrauen etc. stehen.

     

    Solche Phänomene sind keine speziell deutsche Angelegenheit.

  • M
    Menno

    Wie viele Jahre hat Frau Feyler in der Zeitmaschine verbracht?

    Der deutsche Mann ist zum Weichei erzogen worden- in den letzten 30 Jahren.

    Richtig ist: der muslimische Mann hat hart zu sein.

  • HH
    Hartmut Hartmann

    "Der deutsche Mann hat hart zu sein"

     

    Schlimm wie die taz mal wieder Vorurteile gegen einen Teil der Bevölkerung schürt.

  • M
    Michael

    "Wenn wir unserer deutschen Identität gewisser wären,..."

    Was ist bitte jetzt genau "deutsche Identität"?

     

    Für mich definiert und erschöpft sich die "deutsche Identität" in der Tatsache der deutschen Staatsbürgerschaft...