: Sozialliberale RAF-Quartiermacher?
■ SPD/FDP-Politiker und Bundesanwaltschaft dementieren, daß sie mit der SED-Führung über die Unterbringung von ausstiegswilligen RAF-Mitgliedern verhandelten
Berlin (taz) - Führende Politiker der sozial-liberalen Koalition sollen bereits Anfang der 80er Jahre informiert worden sein, daß sich mehrere RAF-Austeiger mit Billigung des SED-Staates in der DDR niedergelassen haben. Sie sollen dies sogar gebilligt haben. Der Bundesnachrichtendienst soll eingeschaltet und die heutige Bonner Unionsregierung möglicherweise auch in Kenntnis gesetzt worden sein. Absprachen habe es zwischen der SED-Spitze und führenden Bonner Politikern aus SPD und FDP gegeben. Bundesanwaltschaft und das Bundeskriminalamt sollen bereits 1978 Hinweise auf die DDR debattiert haben. Das behauptet das Fernsehmagazin 'Stern-TV‘ und nennt Stasi-Offiziere als Zeugen. Die Angesprochen - von Bundesanwaltschaft über BKA bis zu den früheren Ministern - dementieren aber heftig: Verhandlungen habe es nie gegeben, die ganze Geschichte sei einfach „unvorstellbar“.
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