piwik no script img

Sowohl als auch

■ Andeutungen zur Spreeinsel

Kaum mehr als Andeutungen, welche Architekten in die zweite Runde des „Wettbewerbs Spreeinsel“ gelangten, machten am Mittwoch abend Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer und Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer. Die Hürde der ersten „anonymen“ Wettbewerbsphase für den Bau zweier Ministerien und eines Kongreßzentrums schafften 52 Büros, sagte Schwaetzer. Die Jury habe aus 1.106 eingereichten Arbeiten ganz bewußt „unterschiedliche Konzeptionen“ ausgewählt. Aber alle Entwürfe ließen keinen Zweifel daran, „daß etwa die beiden Ministerien angemessen zu realisieren seien“.

Auf der Spreeinsel – zwischen dem früheren Reichsbankgebäude und dem Palast der Republik – ist das neue Außenministerium geplant, „wobei das Außenamt auch Teil des Marx-Engels-Platzes sein kann“, wie Hassemer meinte. Dem Innenministerium mit Sitz im Reichsbankgebäude könne ein vorgelagerter Ergänzungsbau zur Erweiterung verhelfen. Fest stehe auch, daß der Palast abgerissen werden sollte. Laut Hassemer ließen die Entwürfe hoffen, daß die Ministerien die Innenstadt „nicht einschnürten“. Zugleich hätte sich eine große Zahl der Architekten mit dem öffentlichen Raum auseinandergesetzt.

Die Jury, so der Vorsitzende Gerhart Laage, hätte darauf geachtet, daß keine exotischen, sondern „realisierungsfähige“ Planungen favorisiert wurden. Insgesamt bedeute die Auswahl, sich die Option einer historischen oder modernen Lösung offenzuhalten. Sowohl eine Rekonstruktion der Schloßfassade als auch zeitgenössische Formen seien denkbar. Bei der Weiterbearbeitung hätten die Teams darauf zu achten, daß die historischen Wegebeziehungen offengehalten würden. Auch Wohngebäude dürften nicht abgerissen werden. Die zweite Stufe der Konkurrenz wird im Frühjahr 1994 entschieden. rola

Siehe Kommentar auf Seite 21

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen