: Souveräne Wiederwahl für Islands erste Frau im Staat
Reykjavik (dpa) - Islands Staatspräsidentin Vigdis Finnbogadottir ist mit großer Mehrheit für eine dritte Amtszeit wiedergewählt worden. Nach der am Sonntag morgen beendeten Auszählung der Direktwahlen vom Sonnabend erhielt die parteilose Politikerin 92,7 Prozent der Stimmen. Ihre von der im Parlament nicht vertretenen Splitterpartei, die Humanistische Partei, nominierte Gegenkandidatin Sigrun Thorsteindsdottir kam auf 5,2 Prozent. Von 174.000 Stimmberechtigten gingen nur 72,4 Prozent zur Wahlurne.
Die 58 Jahre alte Vigdis Finnbogadottir nannte das Ergebnis im isländischen Fernsehen zufriedenstellend. Sie hatte 1980 ihr Amt als erste demokratisch zum Staatsoberhaupt eines Landes gewählte Frau der Welt angetreten und war 1984 schon einmal ohne eine Gegenkandidatur bestätigt worden.
Die Höhe ihres Wahlsieges erklärten Beobachter in Reykjavik auch damit, daß die Gegenkandidatin mit der bisher geltenden Regel auf Island gebrochen hatte, wonach ein amtierendes Staatsoberhaupt in einer Friedenswahl ohne andere Kandidaten bestätigt wird. Die Direktwahl am Wochenende war aus diesem Grunde auch erst die vierte in der 44jährigen Geschichte der isländischen Unabhängigkeit.
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