■ Soundcheck: Stella Chiweshe / Gastr del Sol / Mayo Thompson
Heute abend: Stella Chiweshe. In ihrer Heimat gilt sie als die musikalische Wegbereiterin schlechthin: Stella Chiweshe aus Zimbabwe, die Königin der mbira, des traditionellen „Daumenklaviers“ der Shona. Tausend Jahre lang spielten nur Männer jenes Stammes dieses Instrument, Stella war die erste Frau, die es ihnen gleichtat. Und die magische Kraft der mbira entfaltete sich in ihren Händen so stark, daß sie sich in kürzester Zeit den Respekt auch der Männerwelt Zimbabwes erspielte. Viele Frauen folgten ihr inzwischen. Die „Ambuya Chinyakare“, die „Große Mutter“, ist die 52jährige gleichwohl geblieben. Auch in Europa ist sie seit einigen Jahren — nicht zuletzt seit der Zusammenarbeit mit den Ethnorockern 3Mustapha3 bei der legendären Ambuya?-LP — einem breiteren Publikum ein Begriff geworden. Heute spielt sie zum wiederholten Male in der Fabrik, aber Stella kann man sich jedes Jahr wieder anhören. smv
Frabrik, 21 Uhr
Heute abend: Gastr del Sol/Mayo Thompson u.a.: Auf seiner jüngsten Platte The Serpentine Similar schlägt der frühere Sänger und Gitarrist des krachigen Wundervölle-Trios Bastro, David Grubbs, vordergründig leise Töne an. Tatsächlich enthält das Album des Literaturwissenschaftlers konmplexe, aufregende, auf „Schönheit in Waffen“ abgestimmte Stücke. Grubbs führt musikalisch die Idee aus, daß Sinnstiftung mit der freudig erfüllten Pflicht zu tun hat, sich stilistisch von allen und allem zu entfernen. Nur nicht von den Kumpels: Das Debut von Gastr del Sol spielte die zu diesem Zweck noch einmal zusammengeholte alte Besetzung unter neuem Namen ein. Heute Abend unterbricht Grubbs eine Vortragsreise über den Schriftstller Ezra Pound, um mit - jawoll!jawoll! - Mayo Thompson, Philosoph, Gitarrist und früher überfliegendstes Mitglied der durchgeknallt-visionären Red Crayola aufzutreten. Harry Wagener von Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs begleitet Thompson. Schwermut Forest eröffnen ein konzentriertes Spektakel. ks
Knust, 21 Uhr
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