■ Soundcheck: Konstantin Wecker
Gehört: Konstantin Wecker. Was gibt's Neues, Herr Wecker? Das fragt er sich, der seit über 20 Jahren als Pianist und liebevoller und unerbittlich zeitkritischer Dichter unterwegs ist, der schauspielert und Filmmusik komponiert. „Wie fühlt man sich als Auslaufmodell in einer Zeit, die so wenig neue Modelle zu bieten hat? Ich laß mir doch von der Zeit mein Befinden nicht vorschreiben“, antwortet der 46jährige sich selbst. So liebt das Publikum seinen wütenden, sanften und kompromißlosen Sänger. Mehr als drei Stunden versprühte das stimmgewaltige Urvieh am Sonntag in der Fabrik überbordende, ansteckende Lebensgeilheit, vergausgabte sich bis zur totalen Erschöpfung. Kein Text ohne biographische Anklänge, kein wütendes Lied über die rassistisch-nationale Selbstbesoffenheit zu glattgefeilt – so vermittelt der bayerische Selbstdarsteller Authenzität. Und er erweicht Frauen- und Männerherzen, wenn er, vom jungen Kollegen am Keyboard begleitet, auf italienisch zu singen beginnt. S. Ohliger/M. Carini
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