■ Soundcheck: Dub Me Ruff / Jeff Buckley
Gehört: Dub Me Ruff. Dia-Apparaten warfen Muster oder Fratzen an die Wand, Spiegel auf Plattenspielern pulsierende Lichtgebilde über das Publikum. Mächtige Boxen stapelten sich am Freitag im satt gefüllten Powerhouse. Was wie ein DJ-Abend begann, verwandelte sich langsam in einen Auftritt, als Danielle Mommertz über die überwiegend instrumentalen Dub-Plates von eigener Hand verzerrt zu singen begann, der Plattenspieler wurde nahtlos von „echten“ Musikern abgelöst und Dub Me Ruff machten sich daran, dubbige Versionen ihres Debuts Spin It vorzustellen. Überwiegend extrem minimalistische Stücke, bei denen die Rhythmusschwaden langsam einschwebten. Endlosschleifen akzentuierten den kleinsten Griffwechsel, Zwischentöne bekamen neue Bedeutungen. Manchmal verschwand die Band auch ganz hinter der Sparsamkeit der Mittel und das Publikum widmete sich den Lichtspielen.
Volker Marquardt
Heute abend: Jeff Buckley. Dem Tod des Vaters trauern heute noch Legionen von Musikern nach, für die Tim Buckley das größte war, was es an Vorbild geben kann. Sohnemann ist vom selben Virus infiziert und verlegt sich ganz aufs schöne Lieder machen - und gar nicht übel. Eine erste Mini-CD Live At Sin-é breitet ein Talent aus, das mit virtuosem Gesang und neckischem Gitarrespiel zeigt, daß es sich lohnt, Jeff Buckley ein Ohr zu leihen. Im Anschluß an Jellyfish Kiss gibt Buckley eine Midnight-Show für Song-Feinschmecker.
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