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■ SoundcheckGehört: Mille Plateaux - Techno Animal, Alec Empire, DJ Rush, DJ Spooky

Gehört: Mille Plateaux - Techno Animal, Alec Empire, DJ Rush, DJ Spooky. Die Mitarbeiter der Markthalle waren befremdet: „They want strobo, die ganze Zeit“. Mit „they“ waren das Londoner Duo Techno Animal und der hybride Electronic-Listening-Musiker Alex Empire aus Berlin gemeint, die das Publikum in der halb gefüllten Halle stundenlang in Dauerbeschuß nahmen. Hell. Dunkel. Hell. Dunkel. Hell. Dunkel. Bis die Sinne streikten und mancher über Übelkeit oder Gleichgewichtsstörungen klagte. Falls in zwanzig Jahren ein deutscher Fernsehkommissar in Sachen jugendkulturelle Zukunft ermitteln will, dann, so war man sicher, werden Szenen von dieser Mille Plateaux-Labelpräsentation dazwischengeschnitten.

Düster, übersteuert und zerfranst polterten die Töne in den flüchtigen Nebel. Mehr Industrial als Techno, mehr Performance als Konzert. Im dichten Nebel standen die drei Musiker an die Regler gebunden und gaben, wie man vernahm, alles. Doch den meisten war eh nur schwarzweiß zumute, bis sich die Pupillen in den Augenhöhlen versteckten.

So zum Versuchskaninchen für größenwahnsinnige Augenärzte degradiert, vertrieb man sich die Zeit bis zum nächsten Stroboskopselbstversuch mit der Diskussion von Alternativen. Der Verkauf von Sonnenbrillen und die „Super Bowl“-Übertragung in der hauseigenen Glotze wurden ebenso erörtert wie die Frage, ob Stroboskop- licht tatsächlich, wie der Bayerische Rundfunk glaubt, für manchen Unfall auf den Landstraßen verantwortlich sei. Dabei konnte man sich nicht recht entscheiden, weil eben die Sinne streikten.

Volker Marquardt

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