■ Soundcheck: Ougenweide / Conners Reeves / Yoshinori Sunahara
Gehört: Ougenweide. Willkommen im Mittelalter. 13 Jahre nach ihrem Abschiedskonzert meldete sich am Sonntag abend die Mittelalter-Band im postmodernen Gewand zurück. Die ebenfalls 13 Jahre älter gewordenen Fans von damals füllten die Große Freiheit zwar allenfalls mäßig, feierten aber umso mehr – allerdings wohl eher das Wiedersehen als die aktuellen Songs der sieben Ougenweiden.
Die waren nämlich fast alle nach Schema F arrangiert und ohne jeden Spannungsbogen – weniger Schlagzeug und E-Gitarre wäre auf jeden Fall mehr gewesen. Ergänzt von der miserablen Aussteuerung, verschwanden die kunstvollen Harmoniegesänge des Frauenquartetts Time Of Roses, das die Band unterstützte, zum Teil völlig. „Die Mädels“, wie die Ougenweide-Männer die vier erwachsenen Profi-Sängerinnen konsequent betitelten, mutierten dadurch mehr als einmal zu schmückendem Beiwerk – eben wie im Mittelalter. hedi
Heute abend: Conner Reeves. Will Downing, Jonathan Butler, Carleen Anderson – in einschlägigen Kreisen besitzt der Mann eine hohe Credibility. Als Songwriter. Als Sänger allerdings muß sich Conner Reeves erst noch sein Ruhm verdienen. Das Debüt des Amis, Earthbound, gehört in jene Kategorie von Soul-Platten, die man höchstens mal bei eindeutigen Turnübungen und aus Versehen von der Bettkante stößt. Reichlich süßes Zeugs. cbu
21 Uhr, Mojo Club, Reeperbahn 1
Heute abend: Yoshinori Sunahara. Alle paar Monate sind in der Lounge die Japaner zu Gast. Auch Yoshinori Sunahara hat auf Bungalow ein Album veröffentlicht und buchstabiert das Zauberwort „Electronica“wie „Exotica“. Lustig wummernder Krams ist das, den er heute als DJ vorstellt. Im Beiprogramm wie immer: Berlins Le Hemmond Inferno.cbu
23 Uhr, Lounge (Ecke Gerhardstraße/Herbertstraße)
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