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Soundcheck

Gehört: Boodhound Gang in der Alsterdorfer Sporthalle. Ihr eilt der Ruf voraus, live als eine Art Mittelklasse-GWAR auf die moralischen Grundfesten der westlichen Welt zu pfeifen (oder Ärgeres). In der gut gefüllten Sporthalle bot die Gang um Jimmy Pop Ali am Sonnabend eine Reihe jener wohlkalkulierten Zutaten auf, die aus ihrem mediokren Fun-Crossover eine Sensation gemacht haben: Rülps- und Kotzspiele, deutschsprachigen Schabernack und spektakuläre Boygroup-Persiflagen (Rammstein und Scooter inklusive). Ein Fan bekam das Angebot, sich mit dem Austrinken einer Palette Koffeinbrause 1000 Mark zu verdienen, während einige weibliche Anhänger gegen T-Shirts der Band die ihren eintauschen durften – zur Freude der (männlichen) Konzertbesucher.

Der berechenbar zotige Reigen hatte indes mehr von einer auf Verdackelung von Kandidaten und Publikum fußenden TV-Show, so dass Eltern sich nicht ernsthaft sorgen mussten. Das Verrohteste, das sich zutrug, war wohl der Kurzauftritt des fertigen Ferris MC, der – gewissermaßen lokaler Bluthund – demonstrativ kiffend über die Bühne geisterte. Alexander Diehl

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