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Soundcheck

Gehört: Mogwai in der Großen Freiheit. Wenn ein Penis ejakuliert, dann gibt er dabei keine Geräusche von sich. Ganz zu schweigen von Gebratze und Gebrate. Die Gruppe Mogwai versuchte am Donnerstagabend in der Großen Freiheit, den Gegenbeweis anzutreten. Mit einer, zwei, und manchmal auch drei Gitarren brachten sie viele fiese Absichten zum Klingen: Lautstärke als Sprache, Introvertiertheit als Krach auszugeben, Töne zu spielen, die die Sprache durcheinander bringen, bis zu dem Konzert schließlich schiefe Slogans passen, wie etwa „In die vollen Breschen dreschen“.

Wenn es in den Stücken ruhiger zuging, dann klang es nach Kitsch, wurde es lauter, hörte man persönliche Probleme, die Mogwai haben könnten. Und so ist das Gefühl bei den Herren auf der Bühne als einziges Argument für und gegen alles übrig geblieben. Allerdings ist dieses Gefühl eins, das ausschließlich ins Nirgendwo führt, im Irgendwo unterdrückt und auf dem Klo ermordet.

Das hat Folgen für das Selbstverständnis der Musiker. Wer bei Mogwai spielt und Gefühle hat, der sieht sich als Opfer. So wird jeder Auftritt zu einer Indiskretion. Im Publikum verstanden das einige und senkten den Kopf auf die Brust, wie das in Kafkas Das Schloss immer wieder Menschen aus Scham machen. Übrigens gibt es auch eine neue, sehr schön ruhige Platte von der 1996 in Glasgow gegründeten Band mit dem Titel Rock Action. Kristof Schreuf

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