: Soundcheck: Willy de Ville
SOUNDCHECK
Heute abend: Willy de Ville. Der Mann hat den Charme eines von innen mit Whiskey verkleideten, notorischen Romantikers, der allein in seinem Hotelzimmer ganze Serviettenberge vollschluchzt, um anschließend auf dem verbliebenen Rest amerikanische Basisträume in Songform niederzuschreiben. Mit seiner unvergleichlichen, nasalerotischen Singstimme gibt er der sehr wechselhaften Qualität seiner Kompositionen eine ewige schöne Zeile. Seit der Nordamerikaner in Louisiana heimisch ist, wird auch er, wie diesen Sommer beim Jazzport-Festival, der New Orleans- Szene zugeordnet, was seinen wechselhaften Werdegang etwas verfälscht. Die gepresste Lieblichkeit eines großen Herzens erlaubt es, eine Einladung an jeden Freund von gelebter Musik auszusprechen. tlb
Große Freiheit, 21 Uhr
Außerdem: Weltmeister der Tanzmusik (James Brown, Soul II Soul, Sporthalle, 19.30 Uhr), des Prä- Grunge (Sugar, Docks, 21 Uhr), des türkischen Pop (Kayahane, CCH, 20 Uhr), des Alle-Register- Rocks (Tragically Hip, Logo, 21 Uhr) und des Indie-Singens (Gallon Drunk, Knust, 21 Uhr) an einem Tag. Wer soll das alles sehen?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen