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Soundcheck: Plattenkritik. We Smile

SOUNDCHECK

Plattenkritik. We Smile: „Für die anderen“. Kaum jemand tritt den eigenen Songs so distanziert gegenüber wie der Sänger und Gitarrist Norbert Müller, der soeben mit seinem Quartett die Arbeiten an seiner zweiten Platte Für die anderen abgeschlossen hat. Müller gab für diese Produktion die Verantwortung an einige Kollegen weiter. Unter ihnen die ehemaligen Kolossale Jugend-Mitglieder Pascal Fuhlbrügge und Christoph Leich, die eine Hälfte des Hip Hop-Duos Mastino, Carol von Rautenkranz, und der Ex-Brosch-Gitarrist Christian Mevs. Diese Assistenz hat den kompositorisch manchmal eindimensional anmutenden Liedern Ambition verliehen. Auf dem Stück „Kind und Kegel“ singt Müller schneidend wie nie zuvor über eine himmlisch nach vorn bollernde Gitarre von Fuhlbrügge. Für einen „Haus und Hof“-Remix haben Leich und von Rautenkranz durch ein krafthuberndes Arrangement noch einen draufgesetzt. Das Stück zeigt, wie wichtig es für Müller sein kann, mit einem kreativen Gegenüber zusammenzuarbeiten. Nebenbei kommt es für die nächsten Platten auf L'age d‘or von Das neue Brot und den Kissin Cousins zu ähnlichen Kollaborationen, die Mitglieder anderer Bands einbeziehen. Beste Arbeitsergebnisse durch ein kreatives Gegenüber zu erzielen, oder durch herbeigeholte Musiker, scheint für das Lable L'age d‘or momentan auch am besten zu einer neuen Standortbestimmung beizutragen. Norbert Müller hat dazu den kongenialen

Schritt mit der grundsätzlichen

1Hinwendung zu deutschen Texten vollzogen. Für die anderen enthält private und kurz vor neuem Selbstbewußtsein stehende Verse. Ansonsten gilt für Müller, daß der vorn angestellte „Song“ und dessen Schönheit Vorrang behalten. Und schließlich könnten manche Melodien Jazzer zur Improvisation reizen. Vielleicht holen Müller und seine Plattenfirma für die nächsten Aufnahmen ein Mitglied der Jazz- Gruppe Tisch 5 dazu. Kristof Schreuf

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