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Sound der Parks und der Autobahnen

■ Charles Curtis macht die Minimal-Music La Monte Youngs im Volkspark mobil

Stehende Sinustöne schweben durch den Park und mischen sich mit den sommerlichen Feierabendgeräuschen von Minigolfanlage und Straße, wenn der New Yorker Charles Curtis neue Musik aus ihren Insider-Zirkeln holt und sie mit Ghetto-Blastern mobil macht. Für drei Abende verändert er mit präparierten Gitarren und batteriegespeisten Verstärkern die Tonsituation im unbenutzten Heckentheater des Altonaer Volksparks.

Nachdem im August letzten Jahres ein erster, kürzerer Versuch im Regen gescheitert war, ist das Konzert jetzt gleich auf längere Dauer und zu erwartende Abendsonne berechnet. Der Musiker ist in Hamburg Solocellist beim Sinfonieorchester des NDR, pflegt aber auch seine enge Verbindung zur New Yorker Musik-Avantgarde um den für die Minimal-Musik wegweisenden Komponisten La Monte Young. Dieser hatte mit seiner Komposition 1960 £ 7, H-Fis, einer einzigen Qinte mit dem Zusatz „to be held for a long time“ (soll lange gehalten werden) einen Meilenstein der neueren Musik sowie einen Grundstein für Fluxus und Konzeptkunst gesetzt.

Während andere aus dem Fluxus-Umkreis der sechziger Jahre wie Terry Riley inzwischen kommerzieller geworden sind und zu Opernmusiken a la Philip Glass und Pop-Ehren gefunden haben, steht La Monte Young nach wie vor für lineare Konzeptionen, in denen sich nicht mehr das musikalische Material, sondern nur noch die Zeit verändert.

Als Interpret solcher Werke wie für eigene Kompositionen ist dieser Purismus auch für Charles Curtis verbindlich. Für sein Soundstück in der Tradition der Minimal-Musik gibt Charles Curtis statt eines Titels die Kurzbeschreibung der Situation: „Sinus Töne / der Sound des Parks und der Autobahn / ghetto blasters als Verstärker / verschiedene Arten von Ruhe / Geräusche von elektrischen Instrumenten“. Dieses klare Konzept wartet jetzt auf offene Ohren. Hajo Schiff 7. bis 9. Juli, Heckentheater im Volkspark, Nansenstraße 82, 18 bis 22 Uhr

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