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Sorgfältig geprüft

■ Öffentliche Gelder für Phantom-Arbeiten erschlichen?

Auch die Kreuzberger Bauverwaltung hat Schwierigkeiten mit DATA-Rechnungen. Im Juli '87 gab Baustadtrat Orlowsky die Anweisung heraus, Gelder für Ordnungsmaßnahmen, sprich Abräumarbeiten, erst nach Prüfung und mit seiner Einwilligung zu bezahlen. Oft hatten sich hinter solchen Rechnungen andere Arbeiten, z.B. Abtragung von Dielen, verborgen, die ohnehin die WBK bezahlt.

Die Rechnung einer Firma Marx über Abräumarbeiten im Auftrag der DATA hätte die Sanierungsverwaltungsstelle nicht bezahlen dürfen: SPAS-Mitarbeiter Bohne machte das Amt im November darauf aufmerksam, daß er täglich auf der Baustelle gewesen sei, und die Firma Marx dort nie gesehen habe, und daß man für die verlangten 77.000 Mark das halbe Haus hätte abreißen lassen können. Orlowsky gab Anweisung, nicht zu bezahlen, sondern erst zu prüfen.

Im Dezember trudelte die Rechnung nochmals bei der Sanierungsverwaltungsstelle ein, diesmal nicht unter dem Namen Marx, sondern unter DATA. Das Amt bezahlte im Dezember, ohne den Stadtrat auch nur zu informieren. Orlowsky will jetzt untersuchen lassen, ob sich Sachbearbeiter Reinhardt und Amtsleiter Menge korrekt verhalten haben.

esch

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