Sonntagsspiele in der Bundesliga: Hamburg und Schalke gewinnen

Augsburg bleibt weiter Tabellenletzter in der Bundesliga. Auswärts hatten die Schwaben auf Schalke keine Chance gegen Raul & Co. Ähnlich erging es den Nürnbergern in Hamburg.

Siegesgewiss: Raul nach seinem Tor zum 3:1-Endstand gegen Augsburg. Bild: dpa

HAMBURG/GELSENKIRCHEN dpa | Mit einem glanzlosen Heimsieg ist der FC Schalke 04 ins "Spitzen-Quartett" der Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Die "Königsblauen" feierten am Sonntagabend einen 3:1 (1:0)-Erfolg gegen Aufsteiger FC Augsburg und verdrängten nach dem dritten Heimsieg in Serie Werder Bremen vom vierten Tabellenplatz. Neuling Augsburg ist dagegen nach der vierten Niederlage im fünften Spiel weiterhin Liga-Schlusslicht.

Klaas-Jan Huntelaar (16. Minute) mit technischer Raffinesse, Christian Fuchs (66.) und Raúl (84.) erzielten vor 58.641 Zuschauern in der Veltins Arena die Treffer für Schalke. Sascha Mölders (47.) hatte für die nur zu Beginn der zweiten Halbzeit mutig spielenden Gäste zwischenzeitlich ausgeglichen. Schalke rückte damit wieder näher an die Tabellenspitze heran. Auf Spitzenreiter Bayern München hat der Ruhrpott-Club nur noch drei Punkte Rückstand.

"Wir sind alle in einer guten Fassung. Jetzt müssen wir schauen, dass wir dran bleiben", sagte Fuchs. Augsburgs Torwart Mohamed Amsif ärgerte sich besonders über den Treffer des Österreichers Fuchs. "Ganz klar haltbar, egal wie er kommt", sagte der Ex-Schalker. Bei seinem Team bemängelte er die fehlende "Cleverness".

Augsburger in der ersten Hälfte zu defensiv

Nach dem Dortmunder Derby-Frust der Vorwoche stellte Schalke-Coach Huub Stevens sein Team gleich auf fünf Positionen um. Neben den gesperrten Jermaine Jones und Kyriakos Papadopoulus traf es Julian Draxler, Atsuto Uchida und Alexander Baumjohann. Neben Routinier Christoph Metzelder rückte auch Teemu Pukki in das runderneuerte Schalke-Team.

Leverkusen - Hoffenheim 2:0

München - Bremen 4:1

Freiburg - Hannover 1:1

Kaiserslautern - Hertha 1:1

Wolfsburg - Mainz 2:2

M'gladbach - Dortmund 1:1

Stuttgart - Köln 2:2

Hamburg - Nürnberg 2:0

Schalke 04 - Augsburg 3:1

1. München 15 (Spiele) +29 (Tore) 31 (Punkte)

2. Dortmund 15 +20 30

3. Mönchengladb. 15 +14 30

4. Schalke 15 +10 28

5. Bremen 15 +1 26

6. Leverkusen 15 +3 25

7. Stuttgart 15 +5 22

8. Hannover 15 -4 21

9. Hertha BSC 15 -1 19

10. Hoffenheim 15 -2 18

11. Hamburg 15 -6 17

12. Köln 14 -9 17

13. Wolfsburg 15 -9 17

14. Mainz 14 -6 16

15. Nürnberg 15 -12 15

16. Kaiserslautern 15 -8 14

17. Freiburg 15 -11 13

18. Augsburg 15 -14 11

Der Einsatz des Finnen machte sich schnell bezahlt. Nach Doppelpass mit Fuchs legte der Blondschopf für Huntelaar auf und der Niederländer schoss frech und schön per Hacke zu seinem 13. Saisontor ein.

Augsburg hatte auf den Rückstand zunächst keine Antwort parat. Mit konsequent defensiver Ausrichtung konnten die Schwaben S04 nicht in Gefahr bringen. Lange Bälle auf die einzige Spitze Mölders waren gegen eine gut gestaffelte Viererkette der Hausherren kein probates Mittel. Die einzige Chance hatte Daniel Brinkmann (21.) , der aus spitzem Winkel verzog.

Augsburg versuchte es in der zweiten Halbzeit mit Torsten Oehrl als zweiter Spitze neben Mölders - und überrumpelte Schalkes zuvor so solide Innenverteidigung. Auf Brinkmanns Vorlage glich Mölders mit seinem ersten Tor seit dem zweiten Spieltag aus.

Schalke reagierte wütend, vergab aber gute Chancen durch Lewis Holtby (52.), Christoph Moritz (53.), Huntelaar (54.) und Pukki (57.). Alle fanden ihren Meister in FCA-Keeper Amsif, der bis zum Vorjahr noch bei Schalke unter Vertrag stand - und sich dann einen besonderen Abend selbst verdarb. Den Schuss von Fuchs zum 2:1 hätte er abwehren müssen. Raúl erhöhte in der Schlussphase per Kopfball - Augsburgs Niederlage war besiegelt.

HSV nun wieder im Liga-Mittelfeld

Paolo Guerrero und Marcell Jansen haben den Hamburger SV aus dem Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga geschossen. Durch das 2:0 (1:0) gegen den Lieblingsgegner 1. FC Nürnberg gelang dem HSV ein Befreiungsschlag und der Sprung auf Tabellenplatz 11 – so hoch waren die Hanseaten in dieser Saison noch nicht platziert. Der Peruaner Guerrero brachte mit einem aus Nürnberger Sicht umstrittenen Einsatz die Hamburger am Sonntag in der 23. Minute auf die Siegerstraße, Jansen (62.) sorgte für die Entscheidung.

"Mit der Leistung der Mannschaft bin ich überhaupt nicht zufrieden, wir können viel besser spielen", sagte Fink, der auch in seinem sechsten Bundesliga-Spiel auf der HSV-Bank ungeschlagen blieb. Sein Nürnberger Trainerkollege Dieter Hecking kassierte die fünfte Auswärtsniederlage in Serie. "Uns fehlt einfach die Effiktivität", sagte er angesichts der schlechten Chancenverwertung seines Teams. Der "Club" ist nun seit 19 Jahren an der Elbe sieglos und als Tabellen-15. mit 15 Punkten nur einen Zähler vom Relegationsplatz entfernt.

Keine Experimente

"Wir haben zwei ganz dumme Tore gekriegt, wir müssen hier mindestens einen Punkt mitnehmen", sagte FCN-Torwart Raphael Schäfer. Guerrero hingegen meinte: "Wir haben verdient gewonnen. Wir sind auf einem guten Weg."

Beide Trainer verzichteten auf personelle Experimente und brachten ihre Anfangsformationen der Vorwoche. Nach dem Ausfall von Mladen Petric und Marcus Berg (beide Muskelfaserriss) spielte erneut Son Heung Min neben Guerrero als zweite Hamburger Spitze. Der Koreaner fand aber keine Bindung zum Spiel.

Anders Sons Sturmpartner Guerrero, der bei der ersten Chance des Spiels den Außenpfosten traf (11.). Danach aber nahm Nürnberg das Heft in die Hand und nutzte die sich bietenden Räume, sehr zum Unwillen des auf dem Feld schimpfenden HSV-Kapitäns Heiko Westermann. Daniel Didavi (16./20.) und Tomas Pekhart wenig später scheiterten aber am hellwachen Hamburger Schlussmann Jaroslav Drobny.

Als Nürnberg sich richtig eingeschossen hatte, fiel mit einem Konter im eigenen Stadion die HSV-Führung. Drobnys weiter Abschlag erreichte Guerrero. Der Peruaner setzte sich abgezockt gleich zweimal im Zweikampf gegen den zu Boden gehenden Timmy Simons durch und traf, alle wütenden Nürnberger Proteste nutzten nichts. "Ich glaube, es war ein Foul", sagte Simons. "Das kann man pfeifen, aber er muss auch besser verteidigen", erklärte Hecking. "Das ist kein Foul", entgegnete Guerrero.

Die Franken schienen nach dem Rückstand geschockt, doch die im Angriff viel zu biedereren Hanseaten setzten nicht nach. So kam der "Club" wieder besser ins Spiel, erneut Pekhart traf mit seinem Kopfball nur die Oberkante der Latte.

Nach einem zerfahrenen Beginn der zweiten Halbzeit sorgte der für Son eingewechselte Ivo Illicevic für neuen Schwung im Hamburger Spiel. Der Kroate setzte nach Doppelpass mit Gökhan Töre Jansen geschickt in Szene, so dass der Ex-Nationalspieler frei zum 2:0 einschießen konnte.

Danach verflachte die Partie endgültig, einzig Nürnbergs bester Spieler Alexander Esswein sorgte noch einmal für Gefahr (68.). Die Hausherren ließen in den letzten Spielminuten die Zügel schleifen, doch die Gäste konnten kein Kapital daraus schlagen. Nur 14 Saisontore in 15 Spielen sind zu wenig und bedeuten akute Abstiegsgefahr für die Franken.

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