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Sonntagsspiele der BundesligaMönchengladbach kann noch siegen

Neue Hoffnung im Abstiegskampf: Die Borussia gewann in Frankfurt durch ein spätes Tor mit 1:0. Damit ist Gladbach jetzt punktgleich mit dem VfB Stuttgart, der daheim unglücklich verlor.

Half auch kein Lamentieren mehr: Meier und Frankfurt verlieren ihr Spiel. Bild: dpa

FRANKFURT/STUTTGART dpa | Durch ein Tor sechs Minuten vor dem Schlusspfiff durch Igor de Camargo hat Borussia Mönchengladbach im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga neue Hoffnung geschöpft. Nach dem 1:0 (0:0)-Sieg bei Eintracht Frankfurt am Sonntag sind die Gladbacher nun mit 16 Zählern punktgleich mit dem Vorletzten VfB Stuttgart, der gegen Freiburg mit 0:1 (0:1) verlor. Die Schwaben kommen am Sonntag nach Mönchengladbach.

Vor 43.700 Zuschauern in der Commerzbank-Arena war Gastgeber Eintracht Frankfurt über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft. Allein der abwanderungswillige Brasilianer Caio, der unter der Woche für drei Millionen Euro nach Moskau hatte wechseln wollen, hätte mit Toren viel Werbung in eigener Sache machen können. Sein Wechsel nach Russland war nach dem Medizincheck geplatzt, gegen Gladbach war er topfit, aber glücklos.

Erstmals schoss er nach neun Minuten gefährlich auf das Tor der Gladbacher. Dann ging ein Freistoß (21.) knapp vorbei. In der 33. Minute traf er sogar den Pfosten. Zwei Minuten vor der Pause wäre er beinahe mit einem Freistoß erfolgreich gewesen. Skibbe konnte es kaum glauben, sagte aber trotzdem: "Ich bin froh, dass er noch da ist."

Die Borussia dagegen spielte erst nach der Pause richtig Fußball und kam über Kampf ins Spiel. Schon 20 Minuten vor Schluss hatte de Camargo schon einmal gejubelt, doch seinen Kopfball wehrte Eintracht-Keeper Oka Nikolov spektakulär ab. Ob vor oder hinter der Linie blieb unklar. Selbst die TV-Zeitlupe konnte keine Klarheit schaffen. Es war aber wohl kein Tor. "Wenn das Spiel so ausgeht, dann ist mir das egal", sagte Frontzeck.

DFB-Pokal

Die Auslosung der Partien für die Halbfinale des DFB-Pokals am 1./2. März hat folgende Ansetzungen ergeben:

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FC Bayern München - FC Schalke 04

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MSV Duisburg - Energie Cottbus

"Wir haben den Anschluss geschafft", sagte Trainer Michael Frontzeck. "Nun wollen wir endlich auch einmal zu Hause gewinnen. Wir haben noch etwas gut zu machen", sagte Gladbachs Trainer und hofft auf den ersten Heimsieg der Saison. Drei Punkte sind es noch für die Borussia bis auf einen Relegationsplatz, den die Kölner belegen.

Frankfurt gelang in den letzten fünf Spielen nur ein mageres Tor - dieser Treffer reichte immerhin für drei Punkte gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund. Gegen den Tabellenletzten blamierten sich die Hessen. "Das war ein guter Konter. Aber auch wir hätten gewinnen können", sagte Frankfurts Trainer Michael Skibbe. "Wir haben viele gute Tormöglichkeiten herausgespielt. Wir haben ein ordentliches Spiel.

Stuttgart verliert Baden-Württemberg-Derby

Der VfB verpasste die Gelegenheit, die Abstiegsplätze zu verlassen, und er hat die erste Aufbruchstimmung nach dem guten Rückrundenstart erst einmal wieder zerstört. Johannes Flum erzielte in der 24. Minute das Siegtor für die taktisch besseren Freiburger. Harnik vergab kurz vor Schluss die große Ausgleichs-Chance, als er aus vier Metern am leeren Tor vorbeischoss.

"Dieser Tag war nicht schön für den VfB", sagte Trainer Bruno Labbadia. "Wir dürfen uns jetzt kurz auf den Boden legen, müssen dann aber wieder aufstehen und Gas geben." Kurzfristige Verstärkungen schloss Sportdirektor Fredi Bobic einen Tag vor der Schließung der Transferliste aber aus. "Es gibt keine Neuzugänge mehr", sagte er.

SC-Coach Robin Dutt freute sich über den ersten Freiburger Sieg in Stuttgart seit fast 17 Jahren, räumte aber auch ein: "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr, sehr viel Glück gehabt." Er empfahl dem VfB, im Abstiegskampf die Ruhe zu bewahren, und meinte: "Ich hoffe, dass es dieses Derby auch im nächsten Jahr gibt."

Dutt hatte gut reden, die Breisgauer bewegen sich weiter in den Europa-League-Regionen der Tabelle und stellten die neue, ungewohnte Hierarchie im "Ländle" zumindest eine Halbzeit lang eindrucksvoll unter Beweis. 45 Minuten lang beherrschte der SC den vermeintlich großen Nachbarn, störte ihn früh und ließ ihn nicht ins Spiel kommen. Erst nach der Pause dominierte der VfB, blieb aber bei aller Überlegenheit auch hier zu fehlerhaft und ideenlos.

Zweimal hätte Stuttgart den Ausgleich erzielen können: Bei den Großchancen von Harnik (86.) und Sven Schipplock (75.). Dazu verweigerte Schiedsrichter Jochen Drees den Stuttgartern bei einem Handspiel von Heiko Butscher (82.) einen Elfmeter, wie er nach Meinung von Labbadia "klarer nicht hätte sein können". Selbst der Freiburger Verteidiger meinte: "Den hätte man geben können."

So werden die Stuttgarter in den nächsten Tagen einiges zu tun haben, um die angeschlagene Stimmung und das angeknackste Selbstvertrauen zu reparieren. "In Gladbach müssen wir jetzt gewinnen. Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel", meinte Harnik.

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