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kellers randspurSonntag

Hinterlassenschaften

„Inka Man – Fluch der Todeshöhle“

Hinter dem Pseudonym Frank Kramer kauert der Italiener Gianfranco Parolini, der sich im Laufe der Jahre als Autor und Regisseur von Sandalenepen, Spaghetti-Western und Kommissar-X-Filmen verdingte. In diesem absonderlichen Indiana-Jones-Verschnitt ließ er seiner Fantasie noch mal freien Lauf, als er einen Ethnologen nebst Sekretärin in den südamerikanischen Dschungel und in die Arme von Ureinwohnern, Gangstern und Aufrührern trieb. Was ja alles nichts ist im Vergleich zu den Außerirdischen, denen auch eine gewisse Rolle zukommt, weil sie bekanntlich schon zu Zeiten der Inka Spuren auf Erden hinterließen.(8.50 Uhr, RTL 2)

Spielertypen

„Ocean’s Eleven – Frankie und seine Spießgesellen“

Das in manchen Kinos noch einsehbare Remake mit Schorsch Clooney, Brad Pitt, Julia Roberts und anderen war trotz Starbesetzung eine matte Veranstaltung. Kabel 1 kramt nun das Vorbild aus den Archiven und stellt pfiffig den sonst gern verschwiegenen Originaltitel voran. Unter Lewis Milestones Regie unternahmen im Jahr 1960 Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr., Peter Lawford und die auch im Remake kurz auftretende Angie Dickinson den Versuch, aus gleich fünf Las-Vegas-Kasinos überschüssige Bargeldvorräte abzutransportieren. Das moderne Las Vegas gibt es parallel bei Vox in Klaus Lemkes „Das Flittchen und der Totengräber“ (14.55 Uhr) zu sehen. (14.05 Uhr, Kabel 1)

Diebesgut

„Wie klaut man eine Million?“

Auch die engelsgleiche Audrey Hepburn schritt einmal auf Abwegen, indem sie Peter O’Toole anstiftete, eine Cellini-Skulptur aus einem Museum zu entwenden. Mit der kleinen Statue hat es eigene Bewandtnis: Sie wurde von Audreys Vater in Heimarbeit angefertigt, was im ersten Impuls als Fälschung missverstanden werden könnte. Hinter der Tat verbarg sich kein Harm, ihre Aufdeckung aber wäre dem Familienansehen wenig förderlich. Da man einer Audrey Hepburn nichts abschlagen kann, macht sich O’Toole geflissentlich ans Werk, auch wenn er von Berufs wegen eigentlich ganz andere Interessen verfolgt … (15.00 Uhr, ZDF)

Strafvollzug

„20.000 Jahre in Sing Sing“

Nach den vielen Verbrechen des heutigen Tages muss natürlich noch jemand ins Gefängnis wandern. Das Los fiel auf Spencer Tracy, der sich hinter Gittern zum anständigen Menschen mausert. Draußen allerdings wartet ein korrupter Politiker und hat es auf Spencers Liebchen Bette Davis abgesehen. Ausgerechnet während Spencers Hafturlaub kommt es zum Übergriff und einer Tötung aus Notwehr. Um die gute Bette vor dem ihm bestens bekannten Gefängnis zu bewahren, lädt der wackere Spencer die Schuld auf sich. Was bei seinem Vorleben die Todesstrafe bedeuten könnte … (1.30 Uhr, ARD)

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