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Sonnenallee

D 1999, Regie: Leander Haußmann; mit Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck u.a.; 94 Min.

Der Trailer zu diesem Film, so komisch er auch ist, führt uns nur listig auf eine falsche Fährte: Dies ist keine Farce darüber, wie in Berlin die Mauer wieder aufgebaut wird, sondern das komisch-melancholische Portrait einer Gruppe von Jugendlichen und ihrer Straße, die von der Mauer in einen kurzen Ost- und einen langen Westteil zerschnitten wird. Drei Männer haben sich bei diesem Film zusammengetan, um dem Gebilde „formerly known as DDR“ an seinem 50. Geburtstag, der fast identisch mit seinem 10. Todestag ist, etwas näherzukommen.

Die DDR-Eingeborenen Thomas Brussig (Autor des Bestsellers „Helden wie wir“) und Leander Haußmann (der Bochumer schauspieldirektor führte hier erstmals Kinoregie) sowie der tiefebene Norddeutsche Detlev Buck schrieben ein Drehbuch „über ein versunkenes Land, das neu erfunden wird“, gesehen mit den Augen des 17jährigen Micha Ehrentreich, der nicht gerade für das System ist. Aber auch nicht besonders dagegen, solange man ihm sein selbstgestaltetes Rock & Pop-T-Shirt und seine von drüben eingeschmuggelten Platten läßt. Micha möchte im Arbeiter- und Bauernparadies weder Arbeiter noch Bauer werden, sondern Popstar. Die Staatsmacht auf der Sonnenallee repräsentiert durch den ABV (Abschnittsbevollmächtigten), betrachtet Micha und seine Freunde mit argwöhnischem Blick, wird jedoch ständig gewitzt ausgetrickst und am Ende sogar duch einen verbotenen West- Song zu Fall gebracht...Schöne 70er-Jahre-Ossi-Komödie!

CinemaxX Colosseum, CinemaxX Hohenschönhausen, CinemaxX Potsdamer Platz, CineStar Hellersdorf, CineStar Tegel, Delphi, International, Kinowelt in den Spreehöfen, Passage, Titania Palast, UFA-Marmorhaus, UFA-Palast Kosmos, Yorck

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