■ McCash Flows Orakel: Sommer–Hoch
Der feste Dollar und die Kaufbereitschaft ausländischer Investoren beschert der deutschen Börse mitten ihm Sommer–Loch ein Stimmungs–Hoch. Am Montag lag das Kursniveau nur noch vier Prozent unter dem bisher höchsten Stand dieses Jahres (am 5. Januar), trotz der Höhenluft zeigen sich die meisten Beobachter optimistisch gestimmt, sowohl die Ertragslage der Unternehmen als auch die Liquidität der Anleger sei unverändert gut. An den Prognosen vorbei entwickelten sich die Finanztitel: trotz der Schwäche des Rentenmarkts und eher nach oben gerichteter Zins–Tendenz, was ja die Aussichten von Bank–Titeln eigentlich schmälern sollte, entwickelten sich die Großbanken neben den Chemie– Aktien zu Anführern der Kurs–Rallye. Dafür traten die als Favoriten gehandelten VW wegen Kurzarbeitsgerüchten kürzer und auch Siemens bewegte sich nur zaghaft nach oben. Wieder entdeckt wurden auch die Konsumwerte, angesichts der seit längerem steigenden Tendenz der privaten Verbrauchs–Ausgaben konnten Massa, Karstadt und Horten dazugewinnen. Bei der Asko–AG, der größten bundesdeutschen Supermarkt–Kette, heizt vor allem die bevorstehende Kapitalerhöhung die Spekulation an, die neuen Aktien werden den Aktionären im Verhältnis 1:1 zu einem Preis offeriert, der nicht einmal zehn Prozent des aktuellen Börsenkurses beträgt. Daß der durch die Ferien–Saison bedingte dünne Markt zeitweise nach unten korrigiert, ist natürlich durchaus drin - dennoch ist auch McCash Flow, was die kurzfristige Kursentwicklung betrifft, ausgesprochen zuversichtlich.
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