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Soldatin zeigt Armeefotos bei Facebook"Armee - die beste Zeit meines Lebens"

Eine israelische Soldatin stellte Fotos aus ihrer Armeezeit auf Facebook, auf denen sie vor gefangenen Palästinensern posierte. Die Bilder sorgen für einen Aufschrei in der Öffentlichkeit.

Geraten jetzt an die Öffentlichkeit: Militärfotos aus Gaza bei Facebook. Bild: reuters (Bearbeitung: taz)

JERUSALEM taz | Eden Aberjil versteht die Welt nicht mehr. Fast über Nacht wurde das zarte, junge Mädchen zur "Buhfrau" der Nation. All das nur, weil sie ein paar Erinnerungsfotos an die Armeezeit auf dem Internet-Netzwerk Facebook veröffentlichte. Da steht sie einmal lachend neben einem gefesselten Palästinenser, der die Augen verbunden hat, ein anderes Mal neben mehreren, zum Teil erkennbar älteren Verhafteten. "Ich habe nichts falsch gemacht", sagte sie am gestrigen Dienstag gegenüber dem Armeeradio. "Die Fotos sind ohne jede böse Absicht aufgenommen worden."

Die Anfang 20-Jährige hat die Armee nach dem regulären Pflichtdienst vor einem Jahr verlassen. Auf Facebook betitelte sie die umstrittensten Fotos mit den Worten: "Armee - die beste Zeit meines Lebens". In einem Kommentar ihrer Freunde steht, sie sei besonders "sexy" in der Pose der Bewacherin.

Die Fotos sorgten für einen Aufschrei in der Öffentlichkeit und eine sofortige Distanzierung der Armee. Das Verhalten von Eden Aberjil sei "gemein und widerwärtig", kommentierte ein Sprecher des Militärs. Die Tatsache, dass die junge Frau schon vor einem Jahr aus der Armee entlassen wurde, macht es offenbar schwierig, heute noch rechtliche Maßnahmen gegen sie einzuleiten.

Ofer Shinar, Jura-Dozent am Sapir College in Sderot, findet an der Affäre "nur überraschend, dass die Leute so überrascht sind". Shinar sagt, es sei nicht außergewöhnlich, was auf den Bildern zu sehen ist. "Eine junge Soldatin steht neben verhafteten Palästinensern", sagt er. "Wir haben es hier nicht mit Abu Ghraib zu tun, nicht mit Folter oder schlimmer Gewalt." Verhaftungen gehörten schlicht zum Alltag der Besatzung. "Das ist nicht angenehm, und die meisten fotografieren es nicht, um es anschließend online zu zu stellen." Dennoch sei die Praxis, Fotos zu machen, um mithilfe des Bildes Kontrolle über die Situation zu gewinnen, nicht ungewöhnlich.

"Ein 18-jähriges Mädchen trifft hier auf einen gefesselten Mann, der ihr Großvater sein könnte", meint Shinar. Mithilfe der Kamera könne sie diese "enorme Stresssituation zu einer ganz normalen Sache werden lassen".

Um die Alltäglichkeit dieser Praxis zu dokumentieren, stellte die israelische Initiative Breaking the Silence am Dienstag ein Album mit deutlich dramatischeren Bildern auf Facebook, darunter Fotos von Soldaten, die neben schwer verletzten Palästinensern stehen. Die Fotos von Aberjil seien "keineswegs das hässliche Verhalten einer einzelnen Person", schreibt die Gruppe, "sondern Norm in der Armee und Ergebnis der Militärherrschaft über eine zivile Gesellschaft".

Breaking the Silence ist eine Initiative ehemaliger SoldatInnen, die mit der Dokumentation von Erfahrungsberichten auf Missstände in der Armee aufmerksam machen will.

Die umstrittenen Fotos von Eden Aberjil sind in Gaza aufgenommen worden, wo sie einen Teil ihres Militärdienstes leistete. "Ich frage mich, ob er [ein junger palästinensischer Verhafteter] auch auf Facebook ist", schreibt Aberjil in ihrer Antwort an eine Freundin. "Ich müsste ihn mit seinem Namen kennzeichnen."

Nach dem medialen Aufruhr entschuldigte sich die junge Frau nun bei allen, deren Gefühle sie möglicherweise verletzt habe. Sie sei aber eine gute Soldatin gewesen, sagt sie und habe die Palästinenser immer gut behandelt. "Wir haben sie nie beschimpft oder bespuckt."

Nun bekomme sie Morddrohungen, die Armee hat sie von allen Dienstgraden enthoben, ein Anwalt der Palästinenser prüft Klage auf Entschädigungszahlungen. "Die Armee ist undankbar", sagt Aberjil. "Ich habe mein Leben riskiert und wurde verletzt", zum Dank werde sie nun im Stich gelassen. "Nicht im Traum" habe sie damit gerechnet, dass die Bilder problematisch sein könnten, sagte sie im Armeeradio.

Die Vorwürfe richten sich allein gegen die junge Soldatin. Eine Debatte, die sich grundsätzlich mit den Wertevorstellungen in der Armee auseinandersetzt, gibt es nicht.

Dabei schockieren israelische Soldaten nicht das erste Mal mit skrupellosem Humor. Kurz nach dem Gazakrieg vor eineinhalb Jahren geriet die Armee schon einmal in Verruf. Damals ließen sich Soldaten T-Shirts drucken mit der Aufschrift: "1 Schuss, zwei Tote" über dem Bild einer schwangeren Palästinenserin, die im Visier eines Gewehrs steht. Ein anderes Shirt rät: "Nimm besser Durex (Kondome)" über dem Bild einer weinenden Frau, die ein totes Baby trägt.

Die Filmemacherin Tamar Yarom sieht beide Phänomene als Konsequenz ein und desselben Problems und als Versuch der Soldaten, mit der Situation der Besatzung klarzukommen. "Wenn man Tag für Tag über eine lange Zeit an den Kontrollpunkten eingesetzt ist, hört man auf, die Palästinenser als Menschen zu betrachten", sagt die 39-Jährige, die infolge ihrer eigenen Erfahrung als Soldatin einen Dokumentarfilm drehte. In "Gucken, ob ich lächle" nahm sich Yarom vor drei Jahren der "psychologischen Transformationen" an, die viele junge Frauen während ihrer Militärzeit durchmachen.

Damals stützte sie sich auf Erfahrungsberichte und auf die Dokumentationen der Menschenrechtsorganisation Betselem. Niemand solle glauben, das Foto von Eden Aberjil sei ein Einzelfall, sagt sie. Viele seien schlimmer. Innerhalb der Armee rege sich niemand darüber auf, nur "passt es nicht zu den Moralvorstellungen in der Welt draußen".

Auf Facebook sind die beiden Welten von Armee und zivilem Leben jetzt plötzlich zusammengetroffen. Die heftigen Reaktionen auf die Fotos von Aberjil seien Indiz für die "Blindheit in der Gesellschaft für das, was in der Armee Norm ist", meint Yarom.

Die Filmemacherin hofft, dass die Bilder in Facebook die Leute wachrütteln werden und zeigen, dass sich das unmoralische Verhalten der Armee nicht verstecken lasse. "Wer weiß, womit das Ende der Besatzung anfängt", sagt sie.

An Veränderungen innerhalb der Armee, solange die Besatzung andauert, glaubt Yarom nicht. Trotzdem nahm sie die Gelegenheit wahr, als die Armee sie bat, ihren Film für pädagogische Zwecke zu nutzen. "Einer der Gründe für das Fehlverhalten der Soldaten ist, dass sie für die neue Situation nicht vorbereitet sind."

Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass der Film bei der Vorbereitung helfen kann, trotzdem habe der Kommandant der Werteabteilung in der Armee entschieden, den Film nur den Schulungsoffizieren zu zeigen und nicht den Soldaten. Auch bei Vorbereitungsseminaren für die Armee sei ihr Film nicht erwünscht, denn "er könnte die Motivation der jungen Leute beeinflussen, und das möchte ja keiner".

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34 Kommentare

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  • T
    TOM

    Mario Damolin: RESPEKT!!!!!!

     

    So etwas erfährt man nur wenn man Leute berichter hört denen es tatsächlich widerfahren ist. Das was hier berichtet wurde in dem Artikel ist nur die Spitze des Eisberges! Und eure Kameras zieren jetzt sicherlich die Hälse einiger Soldaten. Euch hat man euer Eigentum genommen und das glücklicherweise nur einmal, den Palästinensern nimmt man es täglich weg! Nicht nur Ihr Land, Ihre Häuser, Ihr Wasser, sondern auch Ihre Würde wie diese Soldatin es zeigt. Aber was rede ich denn da, bin eben nur ein dummer Linksfaschistischer Gutmensch ohne Ahnung vom Zustand der armen Israelischen Soldaten.

     

    Nur eines noch: Diese Frau sieht glücklich aus, was man von den Männern im Hintergrund nicht behaupten kann

  • E
    @elisabeth

    "Paliwoodmaschine"?

    in anbetracht, der berichterstattung susanne knauls finde ich ihre einordnung der aktuellen vorkomnisse unter den von ihnen gewählten o. g. propaganda-newspeak-begriff einfach nur zynisch. es zeigt sich einmal mehr: für leute wie sie sind palästinenser nichts weiter als objekte. da bleibt

    nur ratloses fremdschämen.

     

    wenn eine besatzungsmacht sich aus einem gebiet zurückzieht, dessen infrastruktur sie vorher gezielt zerstört hat und dann die grenzen dicht

    macht - ja, was soll da besser werden? mit ihrer einseitigen propaganda wollen sie die verantwortlichen von ihrer schuld reinwaschen. billiger und müßiger versuch. hilft niemanden.

  • A
    Alex

    ich vertrette die Meinung von Sontag.

  • K
    Klaus

    Was ist das für eine Welt, ein Wald in dem die Starken alles nutzen um die schwachen zu demütigen. Gerade eine Soldatin die vor allem eine Frau ist, macht sich lustig über Männer mit Barht. Sie macht sich einfach lecherlich und zeigt sich und ihr Land wirklich schlecht. Dies deutet auch auf bestimmte Komplexe. Ich bin leider kein psychiater.

  • K
    Klaus

    Was ist das für eine Welt. Die Welt ist heute wie ein Wald wo der starke das weniger stark fresst......? Schade wirklich Schade wenn eine Soldatin (eine Frau) Männer so behandelt und zeigt dass sie es genießt.

  • S
    Samir

    Warum tut man so was ? ist das ein Zeichen der nächstenliebe? wahrhaftig nicht. Alle Rechte der Welt verbieten dies. Alle Religionen sind dagegen, dass man Menschen misshandelt, demütigt.

  • M
    Mohamed

    Ich hoffe, dass die Menschheit für solche Handlungen wie in Abu Ghraib eine Ende setzt.

  • N
    Nora

    Seit Jahren stelle ich mir eine Frage, die bestimmt jeder auch sich stellt. Warum haben die ganzen Länder der Welt ja die ganzen Länder in allen Kontinenten Angst ja Angst vor Juden oder genauer gesagt vor Israel? keine Begründung fand ich logig. Manche sagen weil Juden die reichsten sind, andere weil sie alte Testament representieren (damit die Unterstützung der christlischen Welt garantieren)so dürfen sie jeden Tag Palästinenser u. libanesen und egal wer und wo töten... Als Beispiel haben Mossad Agente mit EU-verfälchten Pässen El Mabhouh in Dubei getötet...als Tötung im Auftrag.Wo ist ihre Souvrenität abgeblieben? Was wäre wenn ein Araber dies gemacht hätte? Trotzdem lässt Deutschand einer von ihnen frei.

    Doch vor ein paar Wochen bakam ich die logichste und sagenhafte Antwort über meine Frage und zwar durch ein Interview im Fernsehen. Ein Hochrangiger vom weissen Haus sagte : Die Welt soll nicht viel von Obama erwarten da die Juden ihm bei seiner Wahlkampagne geholfen haben u. sagte weiter das was mich überracht hat: die Juden machen über 80% von der pepublikanern und über 60% der demokraten:die einzigen großen Partein von USA. Es überrascht mich nicht daß Rohstoff-reichte afrikanische od. asiatische Länder leiden müssen nur weil unter ihre Füsse Öl ist. Länder wie Irak oder Sudan können lange gegen Neokolonialistische Länder halten am Ende findet man den Weg um ihre Bodenschätze zu klauen. Die Geschichte vom Irak u. die Lüge der Vernichtungswaffengeschichte von Sadam kennt heute jeder. Das nächste Land ist jetzt der Sudan, der sein Öl nicht von den alten Welt-politik bestimmenden Ölfirmen bearbeiten (klauen)lassen wollte, sondern zu 70% den Chinesen in den Händen gestellt hat, musste bestraft werden.

    Doch früher dachte ich dass Mercedes oder VW bestimmt die reichsten Firmen der Welt, heute weiss ich aus meinem Studium in Deutschland ,dass Industrie allein reicht nicht aus um stark zu werden, sondern Waffen. Atomwaffen schaffen Respekt für Länder. Doch Öl firmen sind die reichsten Exson (USA), Shell (GBR + ND-land), Total(Frankreich). Aber abwarten es wird sich alles ändern denn China kommt bald, dann werden feige Löwe zu Hunde. Dann reichen nicht Atomwafen um die ganze arabische Länder zu vernichten.

  • E
    Elisabeth

    "Land für Krieg"

    Der "skrupellose Humor" ist ein Merkmal der Situation, in der sich Israel befindet und nicht per se eine Eigenschaft der Menschen in der Armee.Israel versucht so weit es geht, Opfer zu vermeiden, während die Hamas versucht, mit der größtmöglichen Zahl ziviler Opfer auf beiden Seiten zu operieren um die Paliwoodmaschine am Laufen zu halten. Jedes Mal, wenn sich Israel aus einem besetzten Gebiet zurückzieht, wird es anschließend schlimmer. Siehe: :http://www.hagalil.com/archiv/2010/08/17/gazarueckzug/

  • V
    vic

    Das Zurschaustellen Gefangener verstößt gegen einen Grundsatz der Genfer Konvention.

    Vermutlich ist die jedoch in der Soldaten-Ausbildung kein Thema.

  • O
    oelque

    Egal, um welche Nation oder um welche Art von Armee es sich handelt: Krieg und kriegerische Handlungen verrohen die Menschen.

    Abu Graib, mit Totenköpfen kokettierende BUndeswehrsoldaten, Ein Foto von Gefesselten, mal einfach so als Andenken - und keiner findet was dabei. Nicht die Entsetzten sind die Weicheier - die nichts dabei fühlen sind verroht.

  • W
    willow

    @Mario Damolin

     

    Als Reporter einer deutschen Zeitung haben sie gaaaanz bestimmt auch den Skandal thematisiert, daß die türkische Hurrijet sehr demütigende und unmenschliche Bilder veröffentlicht hat, auf denen zu sehen war wie die "Friedensaktivisten" versucht haben israelische Soldaten totzuprügeln (was der einzige Grund für den tödlichen Schußwaffeneinsatz der Israelis war) - zur Erinnerung:

     

    http://fotogaleri.hurriyet.com.tr/GaleriDetay.aspx?cid=36575&p=9&rid=2

     

    warum nur kann ich mich nicht an den Aufschrei in der deutschen Presse erinnern?

  • S
    suzette

    @fritz

    bist du in heimatlichen gefilden in kriegsgefangenschaft geraten? für jahrzehnte? was hat das mit der besatzungspolitik israels zu tun?

    undifferenziert dein kommentar, mir jedenfalls unverständlich. bitte nochmal lesen:

     

    "Um die Alltäglichkeit dieser Praxis zu dokumentieren, stellte die israelische Initiative Breaking the Silence am Dienstag ein Album mit deutlich dramatischeren Bildern auf Facebook, darunter Fotos von Soldaten, die neben schwer verletzten Palästinensern stehen. Die Fotos von Aberjil seien "keineswegs das hässliche Verhalten einer einzelnen Person", schreibt die Gruppe, "sondern Norm in der Armee und Ergebnis der Militärherrschaft über eine zivile Gesellschaft"."

     

    @gehtdich nixan

    ja, genau.

     

    @susanne knaul: hut ab, danke!

  • M
    Mac-Lennox

    Reichlich naiv die Kleine. Schon wegen dieser Dummheit sind die Morddrohungen zwar zu verurteilen, aber dennoch nachvollziehbar.

  • P
    P.Haller

    Hallo Herr Bovier !

    "palestinensische Terroristen", "Blutzoll" !

     

    Is schon irre, was Sie aus diesem Foto so alles rauslesen !

    Woher wollen Sie eigentlich wissen, ob das palästinensische (übrigens mit ä und nicht mit e) Terroristen sind ?

    Für Sie ist dieses Verhalten also völlig normal, über das sich lediglich "linke Gutmenschen mit ihrem pseudo-huminanitäre Geschwätz" aufregen.

    Was ist daran pseudo-humanitär, was daran Geschwätz ?? Wischen Sie sich erst mal den Mund ab !!

     

    Sie gehören aber sicherlich auch zu denen, welche sich höllisch darüber ereifern, wenn Google ihr Haus/Wohnung im Internet via street-view veröffentlichen will !

    Pharisäer...

  • HM
    HAns Maulwurf

    "Dabei schockieren israelische Soldaten nicht das erste Mal mit skrupellosem Humor"

     

    Was ist an den Bildern bitte "skrupelloser Humor"? Es ist keine Lynndie England die die Gefangenen verhöhnt o.ä.

    Es ist lediglich eine "normale" (für diese Gegend leider normal) Situation mit Gefangenen und Wärterin zu sehen.

  • P
    petronius

    lieber willow:

     

    den artikel einfach noch mal lesen. vielleicht verstehst du dann, um was es eigentlich geht

     

    hinweis: es geht nicht darum, daß die veröffentlichten bilder besonders menschenverachtend wären oder die soldatin besonders demütigendes oder unmenschliches verhalten dokumentiert hätte

  • F
    Fritz

    Man sollte mal den Ball flach halten, sicherlich ist das ein wenig makaber was die junge Frau gemacht hat - aber es ist das Privileg von jungen Mensche Dummheiten zu machen. Die Gefangenen sind nicht zu erkennen, es liegt weder eine Folter noch eine Demütigung vor. Bilder aus dem Krieg sind nun mal nicht immer schön, aber sie spiegeln in diesem Fall den Alltag der jungen Frau wieder.

    Ich wäre froh gewesen wenn ich während meiner Kriegsgefangenschaft nur fotografiert worden wäre.

  • F
    funkiestbuddy

    Es ist eine Schande, die abscheulichen T-Shirt-Aufdrucke mit den unbedacht eingestellten Fotos der Soldatin gleichzusetzen. Das kann man nun wirklich nicht miteinander vergleichen! Differenziertes Denken schadet nie, vor allem im Umgang mit Israel!

  • I
    Iguana

    Naja willow,

    unmenschlich vielleicht nicht zwingend, aber demütigend...

    Stell dir mal vor, dich nimmt eine Polizeistreife auf dem Marktplatz fest und bevor sie dich zur Wache bringen, machen sie erstmal schön ein paar Fotos mit dem Diensthandy, die sie dann bei facebook und flickr hochladen.

    Ich würde das als demütigend empfinden.

  • S
    Sontag

    Wann immer ein Mensch eine Gesellschaft mit ihren Lebenslügen konfrontiert, wird er heftig attackiert. Das weiß Herr Köhler und das erfährt nun die Soldatin. Sie hat lediglich etwas gezeigt, wovor alle am liebsten die Augen verschließen möchten: Es gibt in der westlichen Gesellschaft unseren Wohlstand nicht, weil wir so klug und so fleißig sind, und Krieg setzt alle Maßstäbe von Humanitität außer Kraft. Das weiß man ganz abstrakt, aber man will es nicht hören oder gar sehen.

  • GN
    Gehtdich Nixan

    Gerade diese Vermischung von privater und öffentlicher Sphäre zeigt die Absurdität jedes Krieges. Im Grunde müsste man dem naiven Mädchen dankbar sein für ihr Verhalten.

  • F
    Flo

    Wohl eher ein Indiz für die "Blindheit in der Armee für das, was in der Gesellschaft Norm ist"

  • JB
    Joachim Bovier

    Offensichtlich ist der Soldatin kein Verstoss gegen irgendwelche Militärvorschriften nachzuweisen. Also was soll bitteschön die ganze Aufregung? Sicher war es nicht klug solche Bilder auf Facebook zu veröffentlichen, doch darauf kommt es nicht an. Der Staat Israel wird tagtäglich von palestinensischen Terroristen attaktiert und zahlt einen hohen Blutzoll. Da darf man nun nicht erwarten, dass diese islamischen Terroristen in Watte gepackt und mit Samthandschuhen werden. Diese Frau nehmen die wenigstens ernst - über das pseudo-huminanitäre Geschwätz linker Gutmenschen lachen die sich doch allenfalls tot.

  • S
    Steff

    Wenn es um Israel geht, ist besser man behält seine Meinung für sich. Denn hier stößt in der Bundesrepublik das Grundrecht auf die freie Meinungsäußerung nach Artikel 5 Grundgesetz an seine Grenzen. Was aber nicht heißt, dass es da nichts zu kritisieren gäbe, eher das Gegenteil ist der Fall.

  • WW
    Willie Wildgrube^

    Danke! Ein konstruktiver Umgang mit einem heiklen Thema.

  • KK
    Karl Kees

    Komisch. Wenn auf Internetseiten aus Gaza Bilder veröffentlicht werden wenn Bonbons und Süßigkeiten an Kinder verteilt werden weil eine Kassamrakete ein Volltreffer war, dann ist das in unserer Presselandschaft kein Artikel wert. Für mich ist dieser Wirbel um die aktuellen Bilder nicht nachvollziehbar.

  • S
    stein

    also man kann sich ja über vieles ws wie israelis machenärgern

    aber das is nun wirklich nich so schlimm...

  • RM
    Regine Metes

    In den Bildern sieht man den Alltag der Besatzung.

    So wie sich im Krieg das Verhalten und das Fühlen der Menschen verändert, so eben auch da.

    Hier sind wir schockiert von solchen Bildern, weil bei uns der Krieg lang zurück liegt. Wenn wir Rückfragen stellen würden, was damals eigentlich im Krieg so alles passiert ist und für die Menschen zur Normalität geworden war: Schändung, Vergewaltigung, Plünderung, Gewalt und Mord - dann wären wir auch schockiert.

    Solange diese Zustände in Israel-Palästina andauern, wird sich das Verhalten und Leben dort nicht ändern.

    Es ist Zeit, endlich am Frieden zu arbeiten. Man darf sich nicht weiter angucken, wie Menschen ständig gedemütigt werden - währen die andere Seite gefühlsmäßig völlig abgestumpft oder gewalttätig ist.

  • MS
    Michael Scheier

    Ein Dank an Frau Knaul für diesen sehr offenen Bericht. Leider setzt die TAZ mit der Bildbearbeitung der Gesichter der gefangenen Palästinenser (unbewußt ?)das Werk fort, dass die IDF-Soldatin Aberjil mit dem Augenverbinden begonnen hat: Ihnen ihr menschliches Antlitz zu nehmen. Im von Frau Knaul referierten Artikel der Haaretz 'Facebook photos of soldiers posing with bound Palestinians are the norm' findet sich auch ein Link zur Facebook-Seite von Breaking the Silence.

  • MD
    Mario Damolin

    Als Reporter für eine deutsche Zeitung auf einem der Schiffe der "Gaza-Flotilla" fällt mir nur ein, dass nach meiner Entführung auf hoher See durch israelische Elite-Einheiten am 31. Mai über die Ankunft im Hafen Ashdod bis zu meiner Einweisung ins Gefängnis Beersheva meine zwei Kollegen aus Brüssel und Athen und ich permanent fotografiert und gefilmt wurden - entgegen unserer Proteste. Offenbar ist das Fotografieren von Gefangenen in Israel eine Art Volkssport. Erstaunlich, dass eine Zeitung wie die taz, die ich früher zu den kritischen Publikationen rechnete und auch abonnierte, bislang kein Wort über die unglaubliche Eliminierung der Pressefreiheit durch die israelischen Autoritäten berichtet hat. Bislang hat keiner meiner etwa 60 Kollegen nur ein Stück seiner Ausrüstung zurück erhalten. Alle Pressekollegen waren im Gefängnis, doch die taz schweigt dazu. Sorry Kollegen, eure anderen wohlfeilen Artikel zum Thema Gaza-Flotilla könnt ihr euch damit an den Hut stecken.

  • L
    les.legit

    Seht ihr auch das riesige Fragezeichen über ihrem kopf?

  • M
    mfstaiger

    Ich hatte immer ein Mitgefühl für die jungen Israelis, die in ein militärisches System gezwungen werden, dass sie nicht installiert haben. Mit seiner Besatzungspolitik kommt mir Israel immer mehr vor, als seien zu Hass-erfüllten Menschen geworden. Als sei Palästina so eine Art Ventil für Israel geworden, wo sie sich abreagieren können. Allein diese unmenschliche Mauer, die sie errichtet haben, verdeutlicht, dass sie nichts begriffen haben. Eines Tages wird dieses Verhalten auf die nachfolgenden Generationen Israels mit ganzer Wucht treffen und für viel Leid sorgen. Bloß die Schuldigen dieses Systems sind dann tot und die Kindeskinder dürfen es ausbaden. Armes, hilfloses Israel, wach endlich auf und stoppe diesen Wahnsinn.

    Ich glaube auch, dass diese Fotos nur die Hilflosigkeit der jungen Rekruten zeigt, die einen Kampf führen müssen, den sie nie gewollt haben. Die Dummheit dieser jungen Frau zeigt, dass diese jungen Menschen die Wirklichkeit nicht mehr wahrhaben wollen oder können, weil es sie überfordert.

  • W
    willow

    Wo bitte ist das Verhalten der Soldatin auf den Bildern demütigend oder unmenschlich? Solche Aufnahmen zu veröffentlichen ist extrem geschmacklos, keine Frage, aber alle, die sich jetzt über die menschenverachtenden Israelis aufregen sollten doch mal gaaaaanz kurz darüber nachdenken, wie gefangene Israelis/Juden von ihren Feinden behandelt werden - Gilad Schalit, Ehud Goldwasser, Eldad Regev...