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Soldatenprotest

■ Demonstration vor der Kaserne für Militärreform / Gefordert wird Verringerung der Wehrdienstzeit auf zwölf Monate

„Warnstreik“ haben sie es noch nicht genannt - aber immerhin standen am Montag seit dem Mittag mehrere hundert Volksarmisten - laut 'adn‘ „der überwiegende Teil - vor ihrer Kaserne in Beelitz bei Berlin und bekundeten, wie es in einem von 219 Soldaten unterschriebenen Papier heißt, ihren „Protest gegen die unflexible und verantwortungslos schleppende Militärreform“.

Sie fordern, daß alle in die Wirtschaft abkommandierten Armeeangehörigen aus dem Militärdienst entlassen werden und ein „ziviles Arbeitsrechtsverhältnis an ihrem heimatlichen Arbeitsplatz“ bekommen.

Der Wehrdienst soll „kurzfristig und vor allem rückwirkend“ - also auch für die jetzigen Soldaten geltend - auf 12 Monate verringert, ein Gesetz über zivilen Wehrrersatzdienst verabschiedet werden - ebenfalls mit rückwirkender Geltung.

Die Soldaten beschweren sich außerdem über die schlechten Lebensbedingungen in den Kasernen und fordern „schnellstmögliche und umfassende Verbesserung“. Eingeklagt werden eine humane Behandlung durch die Vorgesetzten, „höfliche und auf gegenseitiger Achtung beruhende Umgangsformen zwischen Mannschaften und Vorgesetzten“, eine Verbesserung der hygienischen Bedingungen in Küchen und Toiletten sowie „ein breitgefächertes Angebot“ zur Freizeitgestaltung unter direkter Einbeziehung der Mannschaften“. Die Mitbestimmung am Arbeitsplatz selbst steht allerdings noch nicht auf der Liste.

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