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So leset die Wahrheit!

Jetzt wollen es die Katholen aber echt wissen

Glaube ist geil. Wisset das gleich zu Beginn dieser Gardinenpredigt! Woher die Wahrheit das weiß? Sie glaubt es zumindest zu wissen, denn sie studiert regelmäßig den supergeilen „MDG-Trendmonitor Religiöse Kommunikation“. Und es enzyklikate uns jetzt die Pressestelle des Sekretariats der Deutschen Bischofs­kon­fe­renz: „Die digitale Transformation ist auch für die kirchliche Medienarbeit einschneidend.“ Oha, es geht ab! Und nahtlos leidenschaftlich kreuzbrav weiter, erklärt darin Bischof Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz: „Viele Kommunikationskanäle sind heutzutage gleichzeitig analog und digital.“ Yeah, das funzt! „Wir lesen Zeitungen online oder in gedruckter Form, schauen klassisches Fernsehen, nutzen aber ebenso die Mediathek, wir hören Podcasts über das Smartphone und feiern den Hörfunk-Gottesdienst über das Radio mit; sehr viele“, so höret und leset, „nehmen immer noch gern ein Buch in die Hand, manche schätzen aber auch die Vorteile eines E-Book. Beides, digitale und analoge Angebote, gilt es zu gestalten und zu ermöglichen.“ Ist dieser messerscharfen Analyse noch Erbauliches, ja geil Trendiges hinzuzufügen? Nur so viel: Weiter beten, was die Bibel hält! Der Rest ergibt sich, Amen. Glaube ist immer geil.

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