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„So kann es nicht weitergehen“

■ Podiumsdiskussion zur Energiepolitik / Stadtwerke fürchten Ärger mit Wirtschaftssenator

Ozonlochhimmel, elektrisch verdrahtet Foto:Jörg Oberheide

Die Energiediskussion zeigt auch bei den Bremer Stadtwerken Wirkung, wenn auch viele Forderungen des Bremer Energiebeirates nach wie vor auf Skepsis und Widerstand stoßen. Das wurde am Donnerstag abend bei einer Podiumsdiskussion in der Bürgerschaft deutlich. Thema, der von Grünen, dem BUND, Robin Wood, und der Initiative Neue Energie für Bremen organisierten Veranstaltung: „Treibhauseffekt: Was tut Bremen?“

Eine ganze Menge, meinte stolz Stadtwerke-Vertreter Rolf Bauerschmidt. Die Stadtwerke würden im kommenden Jahr die Priorität beim Fernwärmeausbau im Bremere Westen setzen. Es soll eine fünf Kilometer lange Leitung bis nach Gröpelingen gelegt werden. Außerdem werde man als erstes großes EVU in der Bundesrepublik lineare Tarife einführen. Dadurch wird der Preis für die Kilowattstunde von 18 auf 24 Pfennig steigen. Der Grundpreis entfällt. „Massiv“ in Energieeinsparung könnten die Stadtwerke aber nicht gehen. „Es fehlt der öffentliche Auftrag“, meinte Bauerschmidt. Es müsse erst die Stadtwerke-Satzung durch die Stadtgemeinde Bremen entsprechend geändert werden.

Auf die Forderung von Walter Ruffler von der Initiative „Neue Energie für Bremen“, die Subventionierung der Energiestrompreise zu beenden, antwortete Bauerschmidt: „Dann bekämen wir massive Schwierigkeiten mit dem Wirtschaftssenator.“

„Ein Energiesparprogramm, das mehr ist als ein Fenstererneuerungsprogramm,“ versprach Umweltsenatorin Eva -Maria Lemke-Schulte. Ein passives energiepolitisches Verhalten wäre angesichts der drohenden Klimakatastrophe fahrlässig. Und in Richtung Stadtwerke meinte sie: „So kann es nicht weitergehen.“ In einem Punkt, der sie selbst betrifft, mochte Lemke-Schulte nicht Stellung beziehen. Auf die konkrete Frage, ob sie wünsche, daß diese künftig Sache des Umweltressorts und nicht des Wirtschaftssenators sei, blieb sie die Antwort schuldig.

hbk

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