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So billig kann eine Sanierung sein

■ Strieders Chemulack-Rechnung unterbietet alle Gutachten

Die Sanierung des Geländes der stillgelegten Steglitzer Farben- und Lackfirma „Chemulack“ soll nur 590.000 Mark kosten. Das hat der neue Umweltsenator Peter Strieder (SPD) gestern in der aktuellen Fragestunde des Abgeordnetenhauses behauptet. Von den Schadstoffen im Boden des Firmengeländes und im Grundwasser gingen außerdem „keine unmittelbaren Gefährdungen“ aus. Aussagen des Steglitzer Umweltstadtrats Udo Bensel (Bündnis 90/Die Grünen), der Sanierungskosten in dreistelliger Millionenhöhe nicht ausschloß, nannte der Senator „in dieser Art und Weise nicht zutreffend“.

Strieders Kostenschätzung unterbietet damit sogar ein Gutachten, das bislang unter Experten als unseriös gegolten hatte, um rund 300.000 Mark. Dieses Gutachten war von dem kürzlich bei einem Flugzeugabsturz getöteten betrügerischen „Chemulack“-Eigentümer Kristian Benzmann in Auftrag gegeben worden. Bodengutachten bezifferten schon 1992 die Sanierungskosten auf 20 Millionen Mark.

Strieder sagte weiter, er könne sich erst endgültig zu den Sanierungskosten äußern, wenn über die künftige Nutzung des Geländes Klarheit bestehe. Erst dann sei es sinnvoll, eine Sanierungsanordnung zu erlassen. Sämtliche Kosten, darunter die bisher angefallenen 850.000 Mark für die Altlastenbeseitigung und die Gutachten, werde ein künftiger Investor übernehmen müssen.

Bensel bezeichnete gestern gegenüber der taz die von Senator Strieder angeführten 590.000 Mark Sanierungskosten als „völlig abwegig“. „Das reicht ja“, sagte der Umweltstadtrat, „noch nicht einmal für das Bauschild.“ Christoph Oellers

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