■ Soundcheck: Slash's Snakepit
Gehört: Slash's Snakepit. Die fünf Musiker schafften es, über eine Konzertlänge auszusehen wie gerade aus Gottes eigenem Land eingeflogen. Die „Vollblutmusiker“ von Slash's Snakepit gaben sich und uns alle zu erwartenden Getränke aus: die nett gemeinten Selbstbepissereien am Mikrophon, die Männerbündelei-Parodien, das massive, locker-rabiate Gutdraufsein, auch wenn die anderen schon längst abgewunken haben, und nicht zuletzt die Hits von dem Hardrock-Regreß-Album „It Five O Clock Somewhere“. In dem Landdiskotheken-Fluidum, das die Große Freiheit verströmt, reichte die gerade noch rockig korrekte Male-Mucke aus, um einer ausgeglichenen Stimmung weiter Nahrung zu geben. Private Nachbemerkung: Gut wurde der Abend eigentlich erst nach dem Konzert, als der taz-Autorenkollege Benjamin von Stuckrad-Barre draußen im Rinnstein ein paar achtlos fallengelassene Rosen fand und diese in einer Hafenkneipe an ein paar ebenso nette, aber weit aufgeschlossenere Menschen verteilen konnte als jene, die auf der Bühne die gute Zeit leider ganz für sich allein gehabt hatten. Schön.
Kristof Schreuf/Foto: JMS
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