Skipper: Nonstop westwärts
■ Weltumsegler Wilfried Erdmann ist nach 343 Tagen auf See wieder heimgekehrt
Nach 343 Tagen auf See ist der Weltumsegler Wilfried Erdmann am Montag in Cuxhaven an Land zurückgekehrt. Auf diesen Moment hatten seine Frau Astrid und Sohn Kim fast ein Jahr lang gewartet. Neben ihnen begrüßten mehrere Hundert Menschen den 61- Jährigen, der nach eigenen Angaben als erster Deutscher die Erde Einhand nonstop westwärts gegen die vorherrschenden Winde und Strömungen umrundet hat.
Die Strapazen der vergangenen Wochen und Monate waren Erdmann bei seiner gestrigen Ankunft in Cuxhaven deutlich anzusehen. Während der Zeit seines Abenteuers lebte Erdmann auf engstem Raum, seine Segelyacht „Kathena Nui“ ist 10,60 Meter lang und 3,25 Meter breit. Mit diesem „Schiffchen“ trotzte der Segler auf seiner Tour um die Welt den heftigsten Stürmen und kämpfte gegen die Einsamkeit in drückenden Flauten.
Seine größte Schwierigkeit auf der 31 400 Seemeilen langen Tour sei gewesen, sich das Essen einzuteilen, sagte Erdmann. „Ich freue mich jetzt auf ein Riesen-Steak.“
Die Einhand-Weltumsegelung führte den Berufssegler von Cuxhaven aus durch Nord- und Südatlantik rund um Kap Hoorn (Südamerika), dann entlang der Antarktis an Australien und Neuseeland vorbei um das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) zurück nach Deutschland.
Die einzige Verbindung zur Außenwelt war ein Satellitentelefon, über das der 61-jährige maximal ein Mal pro Woche mit seiner Frau telefonieren oder ihr ein Fax schicken konnte. Erdmanns Fan-Gemeinde segelte dennoch virtuell mit um die Welt: Die Familie des Seglers dokumentierte die gefährliche Reise aus ihren eigenen dürftigen Informationen im Internet (www.wilfried-erdmann.de).dpa
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