: Skinheads gegen Jürgen Trittin
BERLIN taz ■ Der Vorsitzende des Verbandes der Skinheads in Deutschland e. V. (VerSkiD), Frank Schäfer, verwahrte sich am Mittwoch in Berlin entschieden gegen Äußerungen des Bundesumweltministers Jürgen Trittin zum CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer. Trittin hatte in einem Rundfunkinterview erklärt: „Laurenz Meyer hat die Mentalität eines Skinheads und nicht nur das Aussehen.“ Als Vorsitzender aller deutschen Skinheads müsse er dem entschieden widersprechen, meinte Schäfer auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz: „Meyer, der sieht doch aus wie ein Hush Puppy.“ Der VerSkiD wurde 1982 gegründet und vertritt die Interessen von zurzeit circa 10.000 Skinheads im toitschsprachigen Raum. Schäfer wunderte sich zudem über die Aufregung bei der Opposition, die Trittins Rücktritt gefordert hatte: „Was ist an einem anständigen Skinhead denn so falsch?“, fragte der säuberlich rasierte Ober-Hautkopf ins Rund, um die versammelten Journalisten anschließend mit einem jäh hervorgestoßenen „Oi! Oi! Oi!“ aufzuschrecken. „Unsere Mentalität geht euch Schweine einen Scheißdreck an“, schrie Schäfer sichtlich in Rage. „Tritt ihn, tritt ihn ...“, skandierten daraufhin Schäfers Kameraden ein übles Wortspiel und beendeten die Pressekonferenz mit einem wilden Pogo durch die Reihen der entsetzten Journalisten, die jetzt eilig die Flucht ergriffen.
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