: Skandal um Kinderhilfsmissionen
■ Im Rahmen von Spendenaffäre auch Bremer Firma durchsucht
Im Rahmen der Ermittlungen gegen einige Kinderhilfsmissionen haben Staatsanwaltschaft und Polizei auch eine Bremer Firma durchsucht. Gegen den Verein „Children Mission Fund, internationale Kinderhilfsmission“(CMF) und gegen die Firma „Institut für wissenschaftlich-erzieherische Zusammenarbeit (IWE)“in Überlingen wird wegen Verdachts der Untreue ermittelt. Die Firma und die Organisation haben nach Ermittlungen der Polizei in den vergangenen Jahren 20 Millionen Mark an Spenden gesammelt, um damit Straßenkinder in Brasilien und Ecquador zu unterstützen. Fünf Millionen Mark sollen als Verwaltungskosten deklariert worden sein. Tatsächlich habe die Vereinsvorsitzende mehrere zehntausend Mark für private Feste abgerechnet. Ein Telefonverkäufer, der Patenschaften für Kinder in Südamerika vermitteln sollte, kassierte allein 230.000 Mark Provision.
Die Durchsuchung in Bremen habe allerdings nur der Beweissicherung gedient, betonte ein Polizeisprecher. Die Firma habe lediglich Geschäftsbeziehungen zum CMF und der Firma IWE unterhalten. Aus diesem Grunde wurden Geschäftsunterlagen für die Beweissicherung beschlagnahmt. Ob die Firma in die Veruntreuung verwickelt sei, müsse erst noch ermittelt werden. taz
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