■ Britisches Bataillon nach Nordirland: Sinn Féin ist gegen bewaffneten Kampf
London (AFP/taz) – Angesichts der fortgesetzten IRA-Anschläge will die britische Regierung erneut ein 500 Soldaten starkes Bataillon nach Nordirland entsenden. Dies erklärte der britische Nordirlandminister Patrick Mayhew am Mittwoch in London. Das Bataillon war erst im November 1995 abgezogen worden, nachdem die IRA ihren Waffenstillstand verkündet und mehr als ein Jahr lang eingehalten hatte. Im Februar dieses Jahres hatte sie ihn aber wegen der „Kompromißlosigkeit“ Londons wieder aufgekündigt und seitdem eine Reihe von Anschlägen verübt. Mayhew reagierte offensichtlich auf das Bekenntnis der IRA zu dem Bombenanschlag in Manchester, bei dem am Samstag 206 Menschen verletzt worden waren. Ein Anrufer hatte am Mittwoch abend gegenüber dem staatlichen irischen Rundfunk RTE erklärt, die Opfer unter den Zivilisten würden „aufrichtig bedauert“. Der Anrufer benutzte ein IRA-typisches Codewort. Der Anrufer machte keine Angaben über einen baldigen Waffenstillstand. Sinn-Féin- Chef Gerry Adams gestand gestern erstmals öffentlich ein, daß „einige Mitglieder“ seiner Partei nicht das Ende des bewaffneten Kampfes wollten. Die Linie der Sinn Féin sei dessenungeachtet pazifistisch, schrieb er in der Irish Times. „Die Sinn Féin unterstützt den bewaffneten Kampf nicht.“
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